Für die Unterflurlösung plädierten in der Aktuellen Stunde des Vorarlberger Landtags die Abgeordneten von ÖVP, FPÖ, NEOS und SPÖ. Bis auf die Bregenzerin Sandra Schoch blieben die Grünen eher zurückhaltend.
Neben einem neuen Bahnhof wünscht sich die Bregenzer Vizebürgermeisterin und Landtagsabgeordnete Sandra Schoch eines: keine Güterzüge, die an den Fenstern der Bregenzer vorbeirattern. „Das will ich mir gar nicht vorstellen.“ Ähnlich wie Schoch forderten die Abgeordneten von NEOS, FPÖ und SPÖ eine Unterflurlösung für die Bahnstrecke zwischen Lauterach und Lochau. „Wir können jetzt ein Jahrhundert-Projekt auf Schiene bringen“, meinte Garry Thür (NEOS). Der Platz im unteren Rheintal sei begrenzt, niemand baue mehr oberirdisch. „In Offenburg wird gerade ein ähnliches Projekt realisiert, bei dem die Güterzüge nach unten verlegt werden.“
Bei Landeshauptmann Markus Wallner, der eine unterirdische Lösung keinesfalls ausschließen will, und ÖVP-Verkehrssprecher Patrick Wiedl stieß Thür auf offene Ohren. „Bestvariante heißt nicht, dass es kostengünstig oder schnell zu bauen ist. Wir brauchen jene Lösung, die für die Menschen am verträglichsten und am zukunftsweisenden für die Region ist. Wenn man ein Projekt wirklich will, sucht man nach Lösungen, nicht nach Ausreden“, meinte Wiedl.
„Wir sollten unsere Hausaufgaben machen und uns an den Bürgermeistern orientieren“, ergänzte Daniel Allgäuer (FPÖ) mit Blick auf die Chefs der Anrainergemeinden. Auf Vorschlag des Bregenzer Stadtvertreters Alexander Moosbrugger (NEOS plus) haben sich die Bürgermeister unterschiedlichster Couleur nämlich zur IGUB (Interessensgemeinschaft Unterirdische Bahntrasse Großraum Bregenz) zusammengeschlossen, um ihr gemeinsames Ziel zu verfolgen.
Bei Grünen-Verkehrssprecher Christoph Metzler, der die Errungenschaften der vergangenen 150 Jahre im Vorarlberger Bahnverkehr benannte, vermissten die andersfarbigen Abgeordneten eine klare Ansage. Auch Metzlers Parteikollege Daniel Zadra, als Landesrat zuständig für die Eisenbahninfrastruktur, nahm Tempo aus der Diskussion. „Wir müssen die Zeithorizonte im Auge behalten. Vorarlberg muss mit den Kapazitäten ins Zielnetz 2040 hineinkommen.“
Dass die Bagger auffahren, werde also erst im Jahre 2040 und später der Fall sein. Bis dahin sollte der Prozess gut vorbereitet, alle Partner miteinbezogen werden. Neben Gemeinden, Anrainern und der Wirtschaft eben auch die ÖBB. „Denn wir sollten die Rechnung nicht ohne den Wirt machen“, sagte Zadra. Was den Bahnhof in Bregenz angeht, wünscht er sich mehr Tempo. „Wenn ich dort ankomme, möchte ich den Kübel nicht mehr sehen, in den das Wasser von der Decke tropft.“
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