Am Palüdbach entlang wandert man von Brand am Glingabrunnen vorbei bis zum Eingang des Zalimtals. Die naturnahe Landschaft beherbergt noch eine große Artenvielfalt, darunter zahlreiche Wildblumen.
Eine landschaftlich sehr schöne Wanderung, die sich für die Zeit zwischen Frühling und Frühsommer eignet, führt von Brand bis ins Zalimtal. Startpunkt ist beim Parkplatz der Palüdbahn, am Ortsende von Brand (die Anlage ist im Sommer nicht in Betrieb). Von dort geht man der Straße entlang zuerst ein kurzes Stück wieder talauswärts. Sobald man die Brücke über den Palüdbach passiert hat, zweigt man links ab und folgt dem Weg über einen Wiesenhang hinauf. Hier ist es vor allem der Löwenzahn, der das Landschaftsbild dominiert. Die krautige Pflanze gehört zur Familie der Korbblütler. Wo Löwenzahn wächst, hat der Boden einen hohen Nährstoffgehalt – eigentlich ein ungünstiger Zustand, strebt man eine große Artenvielfalt an. Die Blume mit den knallgelben Blüten gedeiht daher häufig auf gedüngten Wiesen. Immerhin gilt das Gewächs als wichtige Bienenweide und wird zur Gewinnung von Löwenzahn-Honig geschätzt.
Typ: Frühlingswanderung
Dauer: 2,5 bis 3 Stunden
Ausgangspunkt: Parkplatz der Palüdbahn in Brand Ausrüstung: Laufschuhe mit guter Profilsohle, Tagesrucksack mit Getränk und Snack, dem Wetter angepasste Kleidung, ggf. Wanderstöcke Einkehrmöglichkeiten in Brand vorhanden
Öffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 580W (ab Bludenz Bahnhof oder Bürs Lünerseepark bis Palüdbahn)
Während der Blick noch auf den leuchtenden Blüten verweilt, führt der Weg weiter bergan. Schließlich gelangt man auf den Glinga-Weg, welcher später in den Zalimweg übergeht. Der Pfad verläuft nun parallel zum Palüdbach, der seinen Ursprung im Bereich der Palüdalpe (1608 Meter) hat und im Tal dann in den Alvierbach, den Hauptfluss des Brandnertals, mündet. Schon im ersten Abschnitt der Tour bieten sich viele schöne Eindrücke – der rauschende Bach, der sich über Stufen den Weg ins Tal bahnt, blühenden Frühlingsboten und Vogelgezwitscher. Bergan hält man sich immer an die Ausschilderung „Glinga-Weg“ und biegt schließlich links in den Wald ab – ansonsten hat man die Möglichkeit der Forststraße zu folgen, diese Variante ist aber weniger reizvoll.
Sprichwörtlich über Stock und Stein verläuft der schmale Pfad, der schließlich am Glingabrunnen vorbeiführt. Leider ist dieser im Moment trocken. Das kann an dem bislang sehr milden und niederschlagsarmen Frühjahr liegen, meist tritt das Wasser erst Mitte bis Ende Mai hervor. Denn das Naturjuwel besteht aus mehreren Quellen, welche unterirdisch direkt vom Brandner Gletscher gespeist werden. Im Bereich des „Glinga-Brunnen“ fließt es über mehrere Kaskaden bergab und vereinigt sich anschließend mit dem Palüdbach. Es lohnt sich daher nochmals in ein paar Wochen vorbeizuwandern, wenn gewöhnlich die Gletscherschmelze einsetzt. Die moosbedeckten Steine und der ergründende Wald strahlen dennoch eine besondere Ruhe aus. Entlang des Weges entfaltet sich zudem das volle Blütenpotpourri des Frühlings: leuchtend gelbe Himmelschlüssel sowie Sumpfdotterblumen säumen Waldrand und Wiesen, einige Höhenmeter weiter oben blitzen zarte Fransenenziane zwischen frischem Grün hervor, und zierliche Krokusse gedeihen auf feuchten Schattenplätzen.
Die Bachnelken-Wurz ist in Flachmooren, Niederungen und Auen zu finden, aber auch in Uferzonen von Teichen und Bächen sowie in quellnahen Bereichen. Die Pflanze gehört zur enorm artenreichen Familie der Rosengewächse und ist leicht an ihren nickenden, glockenförmigen Blüten zu erkennen, die von Mai bis Juli in zarten Rosa- bis Purpurtönen erscheinen. Diese Art wird etwa 20 bis 60 Zentimeter hoch und bevorzugt kühle, nährstoffreiche und dauerhaft feuchte Standorte. Die Nelkenwurz wird von Insekten bestäubt, vor allem Hummeln kommen gerne zu Besuch. Der anders als die Blüte aufrecht stehende Fruchtstand ist mit zahlreichen Häkchen versehen. Die Früchte bleiben daher leicht im Pelz vorbeistreifender Tiere hängen und werden so verbreitet. In den Alpen steigt die Art bis auf 2000 Meter Seehöhe auf. Die Bach-Nelkenwurz gilt als Zeiger für intakte, wassernahe Biotope. Aufgrund von Lebensraumverlust ist sie regional gefährdet und steht in vielen Gebieten unter besonderem Schutz.
Tritt man schließlich aus dem Wald, dann sind es nur noch wenige Höhenmeter bis zum Eingang des Zalimtals, das man von einer eindrucksvollen, alpinen Landschaft umgeben findet. Mit jedem Schritt gibt es Neues zu entdecken. Charakteristisch um diese Jahreszeit ist auch das Licht und Schattenspiel des Aprils: Mal taucht die Sonne die Wiesen in warmes, goldenes Licht, mal ziehen dramatische Wolkenbilder über den Himmel und gleiten schließlich an den schroffen Felsen entlang. Das wechselhafte Wetter verleiht der Wanderung eine besondere Stimmung. Extreme Steillagen und damit verbundene Höhenunterschiede haben im Zalimtal eine große Standortvielfalt hervorgebracht. Dies umfasst Wälder und Krummholz sowie alpine Rasengesellschaften, Schutthalden und Felsvegetation. Die rechte Talseite ist zudem Teil des Großraumbiotops Schesaplanastock: 400 bis 500 verschiedene Blütenpflanzenarten werden für das Gebiet geschätzt, darunter befinden sich auch geschützte Exemplare. Während einer kurzen Rast kann man die Landschaft auf sich wirken lassen, bevor es wieder über dieselbe Route zurück nach Brand geht.
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