Fahrer ertrank

Nach Todesdrama: Warum stürzte Taxi in Fluss?

Chronik
15.12.2022 19:00

Klaus F. aus Enns galt als erfahrener und umsichtiger Taxilenker. Wie es passieren konnte, dass der 60-Jährige mit seinem Mercedes und einem holländischen Matrosen (51) als Fahrgast am Mittwochabend über die Kaimauer des Ennshafens in Oberösterreich gestürzt ist, gibt seinem Chef Kurt Birklbauer Rätsel auf. 

„Er kannte das Gelände, war dort oft unterwegs und hätte sich im Grunde blind zurechtgefunden“, grübelt der Taxi-Unternehmer, den der tödliche Unfall des Mitarbeiters nicht zur Ruhe kommen lässt. „Ich hab’ in der Nacht kein Auge zugebracht. Nur zehn Minuten vor dem Unglück haben wir noch telefoniert, da war alles in Ordnung“, so Birkl-bauer. Dass etwa Glatteis oder eine Ablenkung durch den Fahrgast den Acht-Meter-Sturz verursacht hatte, glaubt er nicht, ein gesundheitliches Problem schließt er jedoch ebenfalls aus.

Unübliche Route
„Ich versteh’ auch nicht, warum der Klaus ausgerechnet dort entlang gefahren ist. Das ist 80 bis 100 Meter von der eigentlichen Hafenausfahrt entfernt.“ Allein am Mittwoch organisierte Birklbauer 15 Fahrten zum Ennshafen, weil immer wieder Matrosen von und zu Schiffen gebracht werden mussten. Auch die Frau von Klaus F. fährt für Birklbauer Taxi. „Sie ist jetzt komplett fertig und wahrscheinlich bis Jänner nicht mehr in der Lage, für uns zu arbeiten.“

Schwieriger Einsatz für die Taucher
Der in Tschechien lebende Matrose Ronny A. (51), ein Holländer, konnte sich schwimmend ans Ufer retten. Er dürfte sich über die Heckklappe aus dem sinkenden Taxi befreit haben - und blieb dabei unverletzt. Für die Ennser Feuerwehrtaucher Daniel Hois (33) und Martin Schrack (34) war der Bergeeinsatz extrem schwierig. „Wir konnten nur 80 Meter entfernt vom Taxi über eine eisglatte Stiege ins Wasser klettern und mussten immer wieder schwimmende Eisplatten wegstoßen“, sagt Schrack.

Die Sicht war null. „Das Wrack lag auf dem Dach und war unter Wasser bis zu 30 Zentimeter tief im Schlamm eingesunken. Zur Befestigung der Bergeleinen konnten wir uns nur tastend orientieren.“ Die versperrten Taxitüren zu öffnen, war unmöglich: „Das ging erst an Land, der Fahrer war leider schon tot.“

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