Ob das Glas halb voll oder doch halb leer ist, ist bekanntlich Ansichtssache. Doch seit geraumer Zeit schwappt das Pendel immer mehr in Richtung der Pessimisten. Laut einer aktuellen IMAS-Studie, die der „Krone“ exklusiv vorliegt, ist der Optimismus in unserem Land konstant im Tiefflug und hat einen negativen Rekord erreicht.
1000 Leute wurden im Oktober zu ihrer aktuellen Stimmungslage befragt. Das Ergebnis: Nicht einmal jeder Fünfte blickt positiv auf die kommenden zwölf Monate. Anfang 2021 waren die Leute zuletzt so pessimistisch - siehe auch Grafik unten. Der Anteil jener, die sich im kommenden Jahr nichts Gutes erwarten, stieg in den vergangenen Monaten auf fast 80 Prozent an. Wegen der aktuellen Preisspirale schränken sich bereits drei von vier Landsleuten beim Konsum ein.
„Ein Drittel geht voll und ganz von einer Verschlechterung der Lebenssituation aus. Die Verlustängste sind extrem, im Vergleich zu 2016 gibt es da eine deutliche Zunahme um 18 Prozent“, weiß Meinungsforscher Paul Eiselsberg. Und diese Ängste spürt auch Psychologin Sonja Huemer: „Ich merke das im täglichen Kontakt mit meinen Patienten. Die Angststörungen haben sich stark vermehrt.“
Viel Zeit in der Natur verbringen
Wie kann man trotz Corona, Inflation und Krieg positiv bleiben? „Ich muss mich mental auf meine Ressourcen besinnen und vielleicht auch meinen Blickwinkel ändern. Was muss ich akzeptieren? Und wo habe ich wirklich Spielraum, etwas zu ändern? Der Fokus gehört immer auf die Lösung und nicht auf das Problem gelegt“, rät die Expertin. Und auch der Weg in die Natur könne Wunder bewirken: „Draußen kann man durchatmen, kommt zur Ruhe und kann sich neu ordnen. Und weiß man alleine nicht mehr weiter, gibt es genug Hilfe von Freunden, der Familie oder auch von Fachleuten.“
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