„Vertrauen beschädigt“

Umfrage: Die ÖVP stürzt auch beim Thema Asyl ab

Politik
21.11.2022 06:00

Schwere Zeiten für die ÖVP: Nur mehr zehn Prozent vertrauen der Kanzlerpartei in Sachen Migration. Einst konnte die Partei unter Ex-Kanzler Sebastian Kurz beim Thema Asyl noch punkten. Politik-Analyst Thomas Hofer zum Zustand der aktuellen Volkspartei: „Der Vertrauenslevel ist stark beschädigt.“

Es überrascht selbst renommierte Experten wie Hofer, dass die ÖVP beim Thema Asyl einen beachtlichen Einbruch verzeichnet.

FPÖ beim Thema Zuwanderung auf Platz eins
Meinungsforscher Peter Hajek fragte für ATV ab: „Welche Partei hat die besten Vorschläge beim Thema Zuwanderung?“ 34 Prozent sprechen der FPÖ die größte Kompetenz beim Thema zu. 13 Prozent sagen, dass die SPÖ die besten Vorschläge hat. Erst auf Platz drei folgt die ÖVP - 10 Prozent vertrauen der Kanzlerpartei in Sachen Migration.

Die Gründe für den Absturz sind mannigfach. Der Aufbau der Zelte, 89.876 Asylanträge bis Ende Oktober, die erzeugte Verwirrung rund um das Thema Menschenrechtskonvention. „Aber durch die Chats ist das Vertrauenslevel so stark beschädigt, dass solche Tiefs möglich sind. Besonders überraschend ist, dass die ÖVP sogar hinter der SPÖ in dieser Frage liegt“, so Hofer.

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Durch die Chats ist das Vertrauenslevel so stark beschädigt, dass solche Tiefs möglich sind.

Thomas Hofer, Politik-Analyst

Schon jetzt mehr Asylanträge als im Jahr 2015
Dass die Zahl der Asylanträge stark steigend ist, hat sich bereits seit Längerem abgezeichnet - und zeigt sich nun auch in den aktuellen Monatsdaten des Innenministeriums. Die Zahl der Asylanträge übertrifft heuer damit bereits die Gesamtzahl aus dem Jahr der großen Migrationsbewegungen 2015, als 88.340 Anträge gestellt wurden

.Zu beachten: Heuer tauchen vergleichsweise viel weniger Menschen in der Grundversorgung auf. Das legt nahe, dass sie nach Stellen des Asylantrags beim Aufgriff durch die Polizei, in die eigentlichen Zielländer, z.B. Frankreich, Italien und Großbritannien weiterreisen. 2021 wurden über das ganze Jahr insgesamt knapp 40.000 Anträge gestellt.

FPÖ sieht sich bestätigt
Die FPÖ sieht sich angesichts der Zahlen in ihren Warnungen bestätigt. „Wie wir nun schon seit Monaten trommeln: Österreich braucht einen sofortigen Asylstopp“, erklärte FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer in einer Aussendung. „Es müssen endlich die Grenzen für illegale Einwanderer dichtgemacht, Zurückweisungen legalisiert und eine massive Abschiebeoffensive eingeleitet werden - das Boot ist mehr als voll“, sagte er.

 Kronen Zeitung
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