„Putins Koch“ witzelt

Wagner-Söldner ermorden Russen mit Vorschlaghammer

Ukraine-Krieg
14.11.2022 10:35

Die russische Söldnergruppe Wagner hat einen Russen wegen angeblichen Landesverrats ermordet, weil er zur Ukraine übergelaufen war. In einem Telegram-Kanal, der der Wagner-Gruppe zugerechnet wird, wurde ein brutales Video geteilt, das zeigt, wie der Mann mit einem Vorschlaghammer hingerichtet wird.

Bei dem Russen handelt sich um Jewgeni Nuschin, einen 55-jährigen ehemaligen Häftling. Er war im Sommer der Wagner-Gruppe beigetreten, nachdem „Putins Koch“ Jewgeni Prigoschin in seinem Gefängnis aufgetaucht war, um Straftäter zu rekrutieren.

Wollte für Ukraine kämpfen
Nuschin wurde an die Front in der Ostukraine geschickt und ergab sich im September den Ukrainern. In einem Interview mit dem ukrainischen Journalisten Jurij Butussow erklärte er seine Fahnenflucht damit, dass er wie Kanonenfutter behandelt worden sei. Darin äußerte Nuschin auch seinen Wunsch, für die Ukraine kämpfen zu wollen.

In dem Video, das am Samstag im Telegram-Kanal „Grey Zone“ geteilt und mit „Hammer der Rache“ betitelt wurde, sagt der Russe, dass er aus Kiew entführt worden und in einem Keller wieder aufgewacht sei. Möglicherweise wurde er gezwungen, das zu erzählen, um andere zu warnen. Laut der Menschenrechtsorganisation Gulagu.net könnte Nuschin aber auch durch einen Gefangenenaustausch wieder in die Hände der Russen gekommen sein. Ihm sei gesagt worden, er werde verurteilt, sagt der Mann in dem Video weiter. Dabei ist sein Kopf mit Plastikfolie an einem Ziegelstein befestigt. Nach dem Geständnis wird das Video gepixelt, jemand schlägt Nuschin mit einem Vorschlaghammer gegen den Kopf, worauf er nach hinten kippt.

„Putins Koch“ mach Witze
Jewgeni Prigoschin, der russische Gründer und Finanzier von Wagner, machte auf Telegram Witze über das Hinrichtungsvideo: „Mir scheint, dieser Film heißt ‚Der Hund soll wie ein Hund sterben‘. Exzellente Regiearbeit, ich habe es in einem Zug angesehen. Ich hoffe während der Dreharbeiten kamen keine Tiere zu Schaden.“

Derartige Exekutionen sind bei der Gruppe Wagner eine Tradition, die Söldnertruppe druckt Motive mit Vorschlaghammer auch auf T-Shirts, erklärt der Menschenrechtsexperte Kamil Galeev vom US-amerikanischen Wilson-Forschungszentrum. Bereits in Syrien habe Wagner auf diese Weise Deserteure hingerichtet, so Galeev auf Twitter. Die Brutalität sei aus Sicht der Söldner notwendig, um unmotivierte Mitstreiter unter Kontrolle zu halten.

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