Teures Namens-Upgrade?

Audi adelt e-tron zum Q8 und stockt den Akku auf

Motor
14.11.2022 10:48

Audi spendiert seinem Elektropionier e-tron nach vier Jahren ein großes Update und einen aus der Verbrennerwelt bekannten Modellnamen: Q8. Viel mehr als den Namen hat der Q8 e-tron mit dem Ingolstädter Verbrenner-Flaggschiff aber nicht gemein.

(Bild: kmm)

Vor vier Jahren schickte sich ein SUV in der typischen Form erfolgreicher Audi-Hochbeiner an, dem Emporkömmling Tesla die Kunden abspenstig zu machen. Der Audi e-tron wurde - wie der Mercedes EQC oder der Jaguar i-Pace - 2018 erstmals präsentiert und kam im Folgejahr auf die Straße. Endlich waren die Europäer aufgewacht, nach jahrelangen Ankündigungen konnten sie endlich liefern.

Gut 150.000 der mindestens 70.000 Euro teuren Stromer sind inzwischen unterwegs und Audi hält jetzt die Zeit für gekommen, ein großes Update an den Start zu bringen. Dazu wurde auch die Modellbezeichnung geändert. Irrte der derzeitige e-tron in der Audi-Zahlenwelt zwischen A1 und A8 und deren Q-Varianten etwas verloren umher, gibt er jetzt eine klare Ansage: Q8 e-tron steht an Heck und B-Säule. Das Top-Modell mit E-Motor ist nur ein paar Zentimeter kürzer als sein Verbrenner-Pendant, steht ihm aber mit seinem wuchtig-eleganten Auftritt in nichts nach. Ein Luxus-SUV für eine neue Zeit.

Rund 100 Kilometer mehr Reichweite
Natürlich geht es bei der Fitnesskur vor allem darum, erkannte Schwachstellen auszumerzen. Da Reichweite und Ladegeschwindigkeit des e-tron nur das Prädikat „durchschnittlich“ verdienen, setzten die Ingenieure genau da an. Die zu kleine 71-kWh-Batterie des bisherigen Einstiegsmodells flog aus dem Programm. Der 95-kWh-Akku ist jetzt Standard. Dank Feinarbeit an Aerodynamik und Motorelektronik kommt der Q8 e-tron laut WLTP nun 491 Kilometer weit, also 54 Kilometer mehr als bisher. Der Sportback mit schrägem Heck knackt sogar die 500-Kilometer-Marke.

Das gilt insbesondere auch für die neuen Top-Modelle. Sie können mit ihrer 114-kWh-Batterie aus dem Vollen schöpfen, kommen bis zu 582 Kilometer weit (Sportback bis 600 Kilometer). Der neue elektrische Herr der Ringe ist der SQ8 e-tron, der gleich drei E-Motoren mitbringt, ein Triebwerk vorn und je eines pro Rad an der Hinterachse. Seine 370 kW/504 PS liegen fast auf dem Niveau des namensgleichen Verbrenner-Modells SQ8 TFSI mit 4-Liter-Achtzylinder (373 kW/507 PS). Beim Kapitel Durchzugskraft zeigt der Stromer seiner Klassiker-Schwester das Heck. 973 Newtonmeter gegen 770 beim Benziner.

Deutlich aerodynamischer
Eher dezent wurde die Optik des Q8 e-tron modernisiert. Am auffallendsten sind die neuen Audi-Ringe, die oben am verchromten Grill jetzt zweidimensional die Herkunft verraten. Darunter verbergen sich automatisch schließende Kühlerjalousien, die den Luftstrom an der Front besser ums Auto leiten als bisher. Kleine Spoiler am Unterboden sorgen für weniger Verwirbelungen im Bereich der Räder, ebenfalls ein Tribut an die Aerodynamik. So gelang es, den wichtigen Wert für den Luftwiderstand beim Sportback um zwei Zehntel auf 0,24 zu drücken. Klingt wenig, ist aber für ein Auto dieser Dimension eine Welt.

Natürlich sind bei einem Auto in dieser Preisklasse die Erwartungen hoch. So hat der Q8 e-tron immer eine Luftfederung. Wie alle Oberklassen-Audis liefern zwei hochauflösende Displays die nötigen Informationen und Funktionen. Fast alle konventionellen Schalter und Regler wurden überflüssig. Dazu kommen rund 40 Assistenzsysteme mit bis zu fünf Radarsensoren, ebenso vielen Kameras und zwölf Ultraschallsensoren. Neu ist der Parkassistent, bei dem das Auto fahrerlos - gesteuert über eine App - in enge Parklücken manövriert werden kann.

Einen Kritikpunkt konnten die Techniker nicht abstellen. Immer noch sitzen die beiden (optionalen) kleinen Monitore, die anstatt eines klassischen Spiegels per Kamerabild das Geschehen hinter dem Auto im Blick haben, an einer ungünstigen Stelle für den Blickwinkel des Fahrers. Nach wie vor ist also eine lange Eingewöhnungszeit nötig.

Über die Details der sicher wieder langen Preisliste spricht Audi noch nicht, fest steht aber, dass das Grundmodell weiterhin 59.990 Euro kosten wird - trotz des nomenklatorischen Klassenaufstiegs. Die ersten neuen Modelle sollen im Frühjahr ausgeliefert werden. (SPX)

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele