Der Verwaltungsgerichtshof zieht einen Schlussstrich: Klagen der Ärztekammer Wien gegen den Testriesen Lifebrain wurden nun endgültig abgewiesen. So geht es jetzt mit „Alles gurgelt“ weiter.
Seit eineinhalb Jahren schwelt ein Rechtsstreit zwischen der Wiener Ärztekammer und dem Testgiganten Lifebrain. Nun hat der Verwaltungsgerichtshof ein abschließendes Urteil gefällt, zugunsten des „Alles gurgelt“-Anbieters. Die Bewilligung seitens der Wiener Landesregierung, die von der Ärztekammer angezweifelt wurde, sei zu Recht erteilt worden, erläutern die Anwälte von Geschäftsführer Michael Havel am Dienstag im Zuge eines Hintergrundgespräches. Zudem wird festgehalten, dass die von der Ärztekammer verlangte „Bedarfsprüfung“ zu keinem Zeitpunkt erforderlich gewesen sei.
„Es war für uns von Anfang an schwer verständlich, weshalb die Ärztekammer Wien ihre Hauptaufgabe, den gesundheitlichen Schutz der Wiener, hintangestellt hat, um ihre Klientel vor neuen Anbietern am Markt zu schützen. Denn: Wäre der Bewilligungsbescheid aufgehoben worden, hätte Österreichs größtes Labor in der Hochphase der Pandemie nicht betrieben werden dürfen“, sagt der Lifebrain-Chef.
Rückblickend überwiegt der Stolz auf das Geleistete, und vor allem die Dankbarkeit gegenüber unseren Mitarbeitern.
Lifebrain-Chef Michael Havel
Zu Beginn von „Alles gurgelt“ im Dezember 2020 hätte ein Test noch 130 Euro gekostet, Lifebrain unterbot diese mit sechs Euro pro Stück. Havel sehe die Klage auch persönlich gegen sich gerichtet: „In der Vergangenheit hatte ich schon einige Rechtsstreits mit der Ärztekammer.“
Keine weiteren Kündigungen vorgesehen
Zu Spitzenzeiten im Jänner/Februar dieses Jahres wurden 460.000 PCR-Tests pro Tag von Lifebrain ausgewertet. Mittlerweile hat sich die pandemische Lage entspannt und es treffen rund 30.000 Tests pro Tag auf der Baumgartner Höhe ein. Dadurch mussten im Vorfeld bereits 1000 von ehemals 1700 Mitarbeitern entlassen werden. Obwohl unklar ist, wie lange die Gratistests zur Verfügung stehen werden, sind vorerst keine weiteren Kündigungen geplant.
Für Michael Havel steht fest, dass die Testinfrastruktur unbedingt aufrechterhalten werden muss. „Sollte eine neue Variante aufkommen, können wir innerhalb von zehn Tagen wieder hochfahren“, so Havel.
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