170.000 Euro investierte eine Obersteirerin in vermeintlich lukrative Geschäfte auf einer Cyber Trading Plattform. Als sie aber immer wieder vertröstet wurde und keine Gewinne ausbezahlt bekam, ging die 53-Jährige zur Polizei. Ob sie ihr Erspartes je wiedersehen wird, ist mehr als fraglich.
Die aus dem Bezirk Liezen stammende Frau wurde über Facebook auf eine sogenannte Cyber-Trading-Plattform aufmerksam. Im Glauben hier in ein lukratives Geldgeschäft zu investieren, gab die Frau ihre Kontaktdaten an und überwies erstmalig 250 Euro für Spesen auf eine deutsche Kontonummer. In der Folge kontaktierten sogenannte Broker die Steirerin mehrmals über WhatsApp.
Freundliches Kundenservice bot Hilfe
Durch gekonnte Kommunikation verschafften sich die Betrüger sogar Zugriff auf den Laptop ihres Opfers, „damit sie sie bei ihren Geldüberweisungen unterstützen konnten“. Auch Hilfe bei Registrierungen und den Transaktionen von Kryptowährungen boten sie ihr an. Das Opfer wurde dabei mit gefälschten Dokumenten und Emails über vermeintliche Gewinne getäuscht.
Die Vorgehensweise der Täter ist den erfahrenen Kriminalisten nicht unbekannt. Erste Ermittlungsmaßnahmen wurden bereits sofort gesetzt. Weitere, intensive Ermittlungsschritte sind nun notwendig.
Polizeisprecher Heimo Kohlbacher
„Wenn wir auszahlen, kommt es zu Verlusten“
Ständig im Glauben eines raschen Geldgewinnes zu sein, stimmte die 53-Jährige sämtlichen Überweisungen auf ein britisches Konto zu. Als sie ihren Gewinn jedoch haben wollte, führten die Täter ihr Opfer erneut in die Irre, erklärten, dass sie sich schwer täten, jetzt etwas auszuzahlen und es dadurch zu großen Verlusten käme.
Es kam zu weiteren Geldforderungen. Die 53-Jährige wurde misstrauisch und erstattete bei der Polizeiinspektion Schladming die Anzeige.
Info zu „Cyber Trading Fraud“
Ein derartiger Betrug wird auch „Cyber Trading Fraud“ genannt. Dabei werden potenzielle Anleger im Internet zu Geldzahlungen für vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte verleitet. Angeworben werden die Opfer über Internet-Werbeanzeigen, soziale Netzwerke, Anrufe aus eigens geschaffenen Call-Centern oder Massenmails.
Die Plattformen sind sehr professionell gestaltet und täuschen anfangs hohe Gewinne vor, um die Opfer zu weiteren Zahlungen zu verleiten. Das bezahlte Geld wird nicht angelegt, sondern verschwindet im kriminellen Netzwerk. Alle Infos finden Sie hier.
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