Europa-Überblick

So gehen andere Länder mit hohen Energiepreisen um

Ausland
16.08.2022 14:51

Nachdem die Energiepreise in Europa gestiegen waren, haben viele Regierungen Entlastungsmaßnahmen für Haushalte und Unternehmen gesetzt. So haben viele Länder Steuern reduziert und Hilfsgelder gezahlt. Manche Maßnahmen, die in Österreich erst diskutiert werden, wurden andernorts bereits eingeführt.

Ein Beispiel ist die Sondersteuer auf „Übergewinne“ von Energieunternehmen. Dabei handelt es sich um Gewinne, die Unternehmen zufällig und ohne eigene Leistung erzielen, weshalb sie oft als ungerecht empfunden werden. Während die SPÖ und Grünen in Österreich eine solche Sondersteuer befürworten, äußerten sich Vertreter und Vertreterinnen der ÖVP eher ablehnend. Europaweit haben Bulgarien, Italien, Rumänien und Spanien bereits diese Maßnahme eingeführt. Diskutiert wird sie zudem in Deutschland und Slowenien.

Weitere Maßnahmen sind Preisregulierungen, Steuererleichterungen und Hilfszahlungen. Belgien, Bulgarien, Estland, Frankreich, Ungarn, Polen, Portugal, Rumänien und Spanien haben sich etwa für eine Regulierung des Energiepreises entschieden. 

Deutschland gibt am meisten aus
Um die hohen Energiepreise abzufedern, nimmt Deutschland im EU-Vergleich mit 60,2 Milliarden Euro am meisten Geld in die Hand. Dahinter folgen Italien (49,5 Milliarden Euro), Frankreich (44,7 Milliarden Euro) und Spanien (27,3 Milliarden Euro). In Österreich machen die Staatshilfen 9,1 Milliarden Euro aus. Das sind 2,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), was im EU-Vergleich noch hoch ist.

Gemessen an der Wirtschaftsleistung gehört Österreich zu den Ländern mit den höchsten Unterstützungsleistungen, rechnete der Brüsseler Thinktank Bruegel vor. In dieser Kategorie führen Haushalte und Unternehmen in Griechenland, gefolgt von Litauen, Italien, Tschechien und Spanien, das wie Österreich bei 2,3 Prozent liegt.

Gaspreise können um 60 Prozent steigen
Unterdessen hat der russische Staatskonzern Gazprom am Dienstag vor stark steigenden Gaspreisen im Winter gewarnt. Diese könnten um 60 Prozent pro 1000 Kubikmeter zulegen. Die Ukraine hat eine der Gazprom-Routen für Lieferungen nach Europa geschlossen, der Konzern selbst hat seine Kapazität nach Deutschland auf etwa 20 Prozent reduziert.

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