Tischtennis-Talent

Huseyn (14) gibt nicht auf

Salzburg
13.08.2022 12:00

Salzburgs wohl größtes Tischtennis-Talent kämpft nach seiner Abschiebung weiter um seine Rückkehr nach Österreich. Der Fall beschäftigt jetzt den Verfassungsgerichtshof.

Seine Hoffnung war groß, die Ernüchterung noch viel größer. Huseyn Salimov darf weiter nicht zurück nach Salzburg. Sein Antrag auf ein Schülervisum schmetterten die Behörden vor wenigen Wochen ab – die „Krone“ berichtete. Im Februar musste er Österreich samt seiner Familie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion verlassen. „Ich will zurück“, sagt Huseyn.

Er und seine Familie kamen 2016 nach Österreich, hatten sich bestmöglich integriert. Die Mutter besuchte fleißig Deutschkurse. Sohnemann Huseyn ging auf die Mittelschule Campus Mirabell und ist ein begnadeter Tischtennis-Spieler. „Er ist der beste Spieler in seiner Altersklasse“, sagt Walter Windischbauer, Vize-Obmann des UTTC Salzburg. Er kämpft seit der Abschiebung der Salimovs beherzt um die Rückkehr des Sporttalents. Er stellte gemeinsam mit der Familie auch den Antrag auf das Schülervisum. Für Huseyns Rückkehr war alles vorbereitet, eine Gastfamilie hätte den gebürtigen Aserbaidschaner bei sich aufgenommen. „Meine Ehefrau übt via Internet mehrmals pro Woche mit ihm Deutsch“, sagt Windischbauer.

Seine Mitstreiter kämpfen unermüdlich weiter. Mithilfe von Anwalt Wilfried Embacher hat man den Fall nun zum Verfassungsgerichtshof (VfGH) getragen. Der Jurist ortet rund um den Abschiebebescheid massive Verfahrensmängel. Ein Lichtblick: Der Anwalt wandte sich bereits in einem ähnlichen Fall an die Justiz. Ende Jänner 2021 wurde die damals zwölfjährige Tina mit ihrer Familie nach Georgien abgeschoben. Tina ist mittlerweile zurück in Wien, hat ein Schülervisum in der Tasche. Das Gericht hielt ihre Abschiebung damals klar für „verfassungswidrig“.

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