KI-Pionier Hochreiter

Verliert Linz wegen neuer Uni seinen Technik-Guru?

Oberösterreich
14.06.2022 13:00

Er ist ein Vorreiter in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) und das Aushängeschild des Landes, wenn es darum geht, Oberösterreich als fortschrittlichen Wissenschaftsstandort darzustellen. Doch jetzt ist Sepp Hochreiter, der 2019 ein KI-Studium an der Linzer Johannes Kepler Uni aus dem Boden gestampft hat, nachhaltig über die Landespolitik verärgert.

Grund ist, wie der gebürtige Bayer in einem aktuellen Interview auf der deutschen Online-Plattform kipodcast.de erläutert, die umstrittene Technische Uni (TU) in Linz. Konkret: dass dabei KI offenbar keine Rolle spiele. Laut Konzeptpapier gehe es im geplanten Studiengang „um künstlerische, soziale und ethische Aspekte“, nicht aber um Technik. „Wenn es Technische Universität heißt und da keine Technik drin ist, ist das verwunderlich – vor allem, weil Künstliche Intelligenz in der Digitalisierung zentrales Thema ist“, kritisiert Hochreiter im Podcast. Er sei „unglücklich, verblüfft und enttäuscht“ – und vermisse die Wertschätzung in Oberösterreich.

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Wenn es Technische Universität heißt und da keine Technik drin ist, ist das verwunderlich – vor allem, weil Künstliche Intelligenz in der Digitalisierung zentrales Thema ist.

Sepp Hochreiter, Leiter Institut für Machine Learning an der JKU

Angebote aus Deutschland
„Packst du jetzt deine Koffer?“, wird Hochreiter im Podcast gefragt. Antwort: „Ja, das war zum Beispiel einer der Gedanken, und das ist immer noch auf dem Tablett.“ Angebote von Technischen Unis in Deutschland würden vorliegen. „Im Moment sind wir aber noch in Verhandlungen mit der Regierung in Oberösterreich, ob sich da nicht noch was ändern lässt.“

Name der Uni steht fest
Unterdessen ist bekannt geworden, wie die TU offiziell heißen soll. Ein Ministerratsvortrag, der morgen beschlossen werden soll, sieht als Name „Institute of Digital Sciences Austria“ vor. Noch gelten für die neue Einrichtung, die 2023/24 mit einem PhD-Studium den Betrieb aufnehmen soll, nicht die Vorschriften des Universitätsgesetzes.

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