Nachfolge völlig offen

ÖBAG: Aufsichtsrats-Chef Helmut Kern tritt zurück

(Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)

Paukenschlag bei der Staatsholding ÖBAG: Helmut Kern gibt seinen Job als Aufsichtsrats-Chef auf. Seine Funktion endet mit der kommenden Hauptversammlung am 29. Juni, der Abschied erfolge im Einvernehmen mit Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP), so die ÖBAG am Dienstag. Die Holding vertritt die Interessen der Republik bei teilstaatlichen Unternehmen wie Post, Telekom Austria und OMV.

„Ein Nachfolger wird seitens des Finanzministeriums als Eigentümervertreter für die Wahl in der kommenden Hauptversammlung vorgeschlagen werden“, so die Staatsholding. Name wurde keiner genannt, Gründe für den Abgang Kerns auch nicht.

Mit Kern wurde ÖBIB zu ÖBAG
Die Bestellung von Kern erfolgte im Februar 2019. Der Unternehmensberater wurde damals unter Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) berufen. Er war zuvor Gesamtleiter des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Wien und stellvertretender Vorsitzender des Universitätsrats der Uni Wien. Mit seiner Berufung an die Spitze des Kontrollorgans erfolgte auch die Umbenennung der Staatsholding von ÖBIB in ÖBAG.

Unruhige Zeiten für die Staatsholding
ÖBAG-Vorstand war bei der Amtsübernahme Kerns Thomas Schmid, dessen beschlagnahmtes Handy später eine Vielzahl an Korruptionsermittlungen auslöste. Er trat nach massiven Anschuldigungen im Juni 2021 zurück und legte auch alle seine Aufsichtsratsmandate zurück. Die Affäre beschäftigt die Republik bis heute, etwa im Rahmen des aktuell laufenden ÖVP-Untersuchungsausschusses.