Ermittlungserfolg

Kommando „Sahara“ sprengt riesigen Drogenring

Österreich
09.08.2025 07:00

Ermittler des Bundeskriminalamtes zerschlagen ein europaweites Suchtgiftnetzwerk – elf mutmaßliche Dealer wurden festgenommen. Bei koordinierten Zugriffen wurden nicht nur Drogen, sondern auch Bargeld,  Schusswaffen und Hieb- und Stichwaffen sichergestellt.  

Scirocco! Er ist ein heißer Wind, der von Nordafrika über das Mittelmeer weht und in Europa aufschlägt – beladen mit Saharastaub. Staub wurde in diesem Fall nicht herüber verfrachtet, dafür Drogen. Eine Truppe von Nordafrikanern soll in ganz großer Manier – mithilfe der Balkanmafia – halb Europa, speziell Wien, mit Marihuanablüten und Cannabisharz versorgt haben. Beamten des Bundeskriminalamtes, Organisierte Kriminalität – Kommando „Sahara“ – gelang jetzt ein erster Schlag gegen das international agierende Suchtgiftnetzwerk.

Jürgen Jevsnikar mit den Bildern aus den Schmuggel-Lkws
Jürgen Jevsnikar mit den Bildern aus den Schmuggel-Lkws(Bild: Urbantschitsch Mario)
Drogenplantagen auch in Niederösterreich und dem Burgenland
Drogenplantagen auch in Niederösterreich und dem Burgenland(Bild: Bundeskriminalamt Österreich)

Was bis dato gelungen ist: Elf mutmaßliche Dealer aus Serbien, Bosnien und Herzegowina, Slowenien, Österreich sind in Haft. Sie wurden bei koordinierten Zugriffen festgenommen – 259 Kilo Suchtmittel in Österreich – 500 Kilo in Frankreich sichergestellt. Den Beschuldigten wird sogar vorgeworfen, im Zeitraum von Dezember 2024 bis Juni satte 1,5 Tonnen Cannabisprodukte europaweit eingeführt und vercheckt zu haben. Gewinnbringend: Die Rede ist von einem Straßenverkaufswert von 15 Millionen Euro in nur sechs Monaten.

Doch bis das „Gras“ in den Wiener Stadtbahnbögen und Co. (alles war für die Bundeshauptstadt bestimmt) an Konsumenten verkauft werden konnte, musste es einen langen Weg hinter sich bringen.

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40 Personen gehören aktuell zum Kernnetzwerk. Die Dunkelziffer ist um einiges höher.

Jürgen Jevsnikar, Leiter Organisierte Kriminalität im Bundeskriminalamt

Das „Zeug“ wurde in Afrika verladen und mit Fähren nach Spanien verschifft, der Weg setzte sich in Speditions-Lkws (der Fahrer bekam ein Taschengeld von 25.000 Euro!) über Frankreich und Italien fort bis Österreich. Vor den Toren Wiens wurde in Lieferwagen umgeladen und in Bunkerwohnungen gebracht.

Um 6 Uhr Früh standen bereits die Straßendealer mit Plastiksackerln vor der Tür, um die Drogen an den Mann zu bringen. Das Suchtgiftgeschäft blüht – „Zentraleuropa ist ein Konsumland“, sagt Jürgen Jevsnikar, Leiter im Büro für organisierte Kriminalität im BK. „Die Operation ,Scirocco‘ ist noch lange nicht abgeschlossen.“

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