„Können liefern“

US-Babymilch-Krise: Lukaschenko bot seine Hilfe an

Ausland
05.06.2022 17:01

Die Babymilch-Krise in den USA hält weiter an. Nach Hilfslieferungen aus Deutschland und der Schweiz soll nun in den kommenden Tagen auch aus Großbritannien und Australien die dringend benötigte Säuglingsnahrung ausgeflogen werden. Am Wochenende hat zudem der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko seine Hilfsbereitschaft signalisiert.

„Wir haben Milch- und Fleischprodukte von hoher Qualität für Kinder. Wir sind in der Lage, ihnen zu helfen. Wir könnten schon morgen zu liefern beginnen“, meinte der Staatschef, dessen Land massiv vom Westen sanktioniert wird - nicht zuletzt auch wegen seiner Nähe zum Kreml und der Unterstützung des Angriffskrieges auf die Ukraine - am Freitag vor Journalisten. Allerdings fügte Lukaschenko hinzu, es würde sich nicht um humanitäre Lieferungen handeln: „Ich denke, die Amerikaner sind nicht arm, sie können das bezahlen.“

Wichtiges Babymilch-Werk hat Produktion wieder aufgenommen
Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass Washington das Hilfsangebot aus Minsk annimmt, zumal sich die Situation in den USA nun zu entspannen scheint. Das strategisch wichtige Werk des Herstellers Abbott Nutrition in Sturgis im US-Bundesstaat Michigan nahm am Samstag wieder den Betrieb auf. Die ersten Produkte sollen in gut zwei Wochen ausgeliefert werden. „Wir werden die Produktion so schnell wie möglich hochfahren und dabei alle Anforderungen erfüllen“, erklärte der Konzern.

Die Schließung des Abbott-Werks hatte die seit Monaten anhaltenden Versorgungsengpässe bei Babymilchpulver in den USA verschärft, die ursprünglich durch Lieferkettenprobleme und den Ausfall von Arbeitskräften wegen der Corona-Pandemie entstanden waren. Das Unternehmen kontrolliert etwa 40 Prozent des US-Markts für Babymilchpulver.

Die Fabrik in Sturgis war im Februar nach dem Tod von zwei Babys geschlossen worden. Der Verdacht, dass die Todesfälle auf belastete Babymilch zurückzuführen sind, erhärtete sich zwar nicht. Die US-Arzneimittelbehörde (FDA) entdeckte bei der Überprüfung des Abbott-Werks aber erhebliche Hygienemängel. FDA-Chef Robert Califf nannte die Ergebnisse der Inspektion „schockierend“.

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