Vor 120 Jahren florierte in den USA der Handel mit Postgutscheinen. Nun sollten es Bitcoins sein, die Anlegern hohe Gewinne versprachen. Es scheiterten beide Systeme.
Die Betrugsmasche ist 120 Jahre alt - und funktioniert auch heute nicht. Zu diesem Schluss kommt die Anklage im Fall eines Schwindels mit Bitcoins. Der Schaden? Knapp zwei Millionen Euro, den sich 79 geschröpfte Anleger teilen. Wobei die Gier a bissl a Hund ist: Ihnen wurden bis zu zehn Prozent Gewinn versprochen - pro Monat! Aber es klang ja auch zu seriös: Ein Verein namens „Da Vinci Project“ mit Sitz in der Schweiz, profundes Wissen des Firmenchefs, das Versprechen der „sicheren Einlage“, die man nie verliert.
Mehr als die Hälfte an Wert verloren
Doch dann, so Verteidiger Dominik Wild (Kanzlei KollmannWolm), „gab es einen Hackerangriff auf eine Kryptobörse“. Die Internet-Währung hätte mehr als die Hälfte an Wert verloren. Zuvor wären aber elf Monate lang Gewinne geflossen.
„Schneeball-System“
Aber auch nur, so die Staatsanwältin, dank etwas, was man heute „Schneeball-System“ nennt. Oder Loch-auf-Loch-zu. Von den Erträgen der neu hinzukommenden Anleger wurden zumindest Teilgewinne der „Alt-Investoren“ ausgezahlt. Vor 120 Jahren ersonnen von einem gewissen Charles Ponzi, italienischer Einwanderer in die USA. Das „Ponzi-Schema“- damals war es der Handel mit Gutscheinen der Post - schlug fehl und Ponzi wanderte ins Gefängnis.
Das tut ihm nun Thomas K. (28) gleich: Fünf Jahre Haft für ihn, sein Kompagnon bekommt 24 Monate, davon 21 bedingt. Und: den Anlegern wurden 1,8 Millionen zugesprochen! Nicht rechtskräftig.
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