Arger „Pfeifen“-Mangel

Kärntner Schiri-„Opa“ steht mit 81 an der Linie!

Zu alt? Fühlt sich Sylvester Diöthe nicht! Denn der Schiri-Pensionist half zuletzt sogar bei einem Unterliga-Spiel aus - mit 81 Jahren! Grund dafür ist der arge Schiri-Mangel in Kärnten. „Beschimpfungen hält keiner aus!“

Ganze 59 Jahre ist’s her. 1963 hatte Sylvester Diöthe die Schiri-Prüfung abgelegt, machte daraufhin 4000 Unterhaus-Partien als Referee, 2000 als Linienrichter. Im Jahr 2011 beendete er seine aktive Karriere. Um mit 81 (!) Lenzen sein Comeback zu feiern! Denn der Klagenfurter musste kürzlich beim Unterliga-Match ASV gegen Ruden aushelfen - als Liri. „Alle waren zufrieden“, strahlte Diöthe.

Nur noch 150 Schiris
Der Grund ist aber besorgniserregend: In Kärnten herrscht ein Schiri-Mangel! „In den 70ern hatten wir noch 250, heute nur 150“, seufzt KFV-Schiri-Obmann Karl Hitzenhammer. Und mehr als 20 Prozent davon sind über 60! Warum das so ist? „Die Jungen machen die Prüfung, gehen auf den Platz, kommen mit Beschimpfungen nicht zurecht – und hören auf!“

„Mentoren würden helfen"
Mit vielen Aktionen sind Hitzenhammer & Co. bemüht, neue Referees ins Boot zu holen. Diöthes Ansatz: „Die jungen Schiris werden alleine gelassen – seinerzeit wurden ihnen Mentoren beim Spiel zur Seite gestellt. Das hilft!“

Wenn’s wieder brennt, ist der topfitte Diöthe bereit: „Gerne, wenn es sich ausgeht. Im Vorjahr habe ich eh auch Reserve-Spiele geleitet. Und von der U9 bis zur U12 pfeife ich sowieso immer wieder.“