Straßenumfragen bestätigen im Moment das, was Meinungsumfragen seit Wochen zeigen. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik ist auf einem absoluten Tiefpunkt. Die letzten Rücktritte sorgen nur noch für Achselzucken. Die Namen der neuen Minister will sich keiner mehr merken. Dennoch sind Neuwahlen für eine Mehrheit keine Option. „Augen zu und durch“ scheint das Motto bis 2024 zu sein.
In Vorarlberg wurde am Mittwoch ein Misstrauensantrag gegen den ÖVP-Landeshauptmann mit den Stimmen der Grünen abgeschmettert. Dabei spielte auch die „Krone“ eine kleine Rolle. Der ÖVP-Klubobmann zitierte die Kolumne des ehemaligen grünen Gesundheitsministers Rudi Anschober vom letzten Sonntag: „Die nächsten Wahlen gewinnen die Brückenbauer, die Mutmacher, jene Politikerinnen und Politiker, die glaubwürdig das Land, die Lösung der Krisen vor Eigeninteressen stellen.“ Es war eine Art schwarzer Wink mit dem grünen Zaunpfahl.
Ein Sturz des Vorarlberger Landeschefs durch den grünen Juniorpartner hätte wohl auch die türkis-grüne Koalition endgültig ins Wanken gebracht. Die Grünen setzen, nicht ganz uneigennützig, auf Stabilität, denn sie sitzen mit der ÖVP in einem Boot. Außerdem erfordern Klimakatastrophe, Krieg und Inflation in erster Linie Krisenmanagement.
Miteinander statt Dauerstreit, schrieb Anschober. Diese Sehnsucht ist im ganzen Land spürbar. Und solange noch Sehnsucht da ist, gibt es auch Hoffnung.
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