Mehr als drei Viertel des Attersee-Ufers befinden sich bereits in Privatbesitz. Grünen-Klubchef Severin Mayr äußert die Befürchtung, dass das Baden am Attersee bald nicht mehr für die Öffentlichkeit, sondern nur noch für eine „Klientel, die bereit ist, mindestens 2400 Euro Jahrespacht zu zahlen“, möglich sein wird.
Begehrte Grundstücke
Hintergrund ist der Plan der Bundesforste, mehrere begehrte Badeplätze demnächst auf Jahre zu verpachten – und zwar an den Bestbietenden. Um zu verhindern, dass private Investoren auf das Angebot aufspringen, fordern die Grünen jetzt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) zum Handeln auf: „Das Land muss den freien Seezugang sicherstellen oder noch besser diese Flächen selbst pachten oder gar kaufen“, sagt Mayr. Stelzer solle einen entsprechenden Auftrag an die Landesimmobiliengesellschaft erteilen. In einem Landtagsantrag fordern die Grünen diese Vorgehensweise bei allen heimischen Seen.
Nur noch 13 Prozent der Uferlänge sind öffentlich zugänglich. Wenn die Politik nicht handelt, wird der Attersee zum privaten Wellnessbereich.
Rudi Hemetsberger, Raumordnungssprecher der Grünen OÖ
Freier Zugang in Verfassung verankert
Rudi Hemetsberger, Raumordnungssprecher der Grünen, verweist darauf, dass der freie Zugang zu Naturplätzen sogar in der Landesverfassung verankert ist. Der zuständige Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) beruhigt: „Das Land Oberösterreich ist in laufender und enger Abstimmung mit den Österreichischen Bundesforsten als verlässlicher Partner, dass die freien Seezugänge nicht nur erhalten, sondern für die Landsleute laufend erweitert werden – wie zum Beispiel der neu gestaltete Naturbadeplatz in Weyregg am Attersee.“
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