Mit einer ambulanten pneumologischen Rehabilitation kommt eine Wiener Krankenschwester nach ihrer Covid-Erkrankung mit starker Atemnot langsam wieder zu Kräften. Bereits nach zwei Wochen fühlt Sie sich deutlich besser.
Extreme Kopfschmerzen, Übelkeit und bleierne Müdigkeit - so begann bei Alexandra L. Covid-19. Vier bis fünf Tage später verlor sie noch den Geruch- und Geschmacksinn. „Etwa am 9. Tag bekam ich Probleme beim Atmen. Nach drei Wochen Krankenstand ging ich wieder zur Arbeit. Aber ich war am nächsten Tag immer wieder total erschöpft“, erzählt die 59-jährige Krankenschwester. „Ich habe trotzdem weitergemacht, bis ich einfach nicht mehr konnte. Außerdem besserte sich meine Atemnot nicht.“
„Batterien“ wieder aufladen
Von einer Bekannten erfuhr Frau L. dann von der ambulanten Reha in der Therme Wien. Dr. Ralf Harun Zwick, der Ärztliche Leiter Ambulante Pneumologische Rehabilitation, erklärte ihr, dass sie unter einem sogenannten Crash-Phänomen leidet: „Normalerweise werden die ,Körperakkus‘ regelmäßig aufgeladen. Bei Long-Covid-Patienten braucht der Organismus dazu aber bis zu drei Wochen. Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch wurde auch noch ein Atemmuskelkrafttest durchgeführt. Dieser war bei mir auf 48-60 Prozent gesunken, normalerweise sollte man etwa 90 Prozent haben“, erklärt die zweifache Mutter. „Bei dem anschließenden Programm werde ich behutsam angeleitet, den Körper wieder zu trainieren, ohne ihn zu überlasten. Es sind dabei häufig Ruhetage eingeplant, zu Hause wird nicht geübt.“
Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch wurde auch noch ein Atemmuskelkrafttest durchgeführt. Dieser war bei mir auf 48-60 Prozent gesunken, normalerweise sollte man etwa 90 Prozent haben.
Alexandra L., Krankenschwester
Für die Therapie eruiert man auf Fitnessgeräten die momentane Leistungsfähigkeit. Die Trainingseinheiten erfolgen dann nur auf der Hälfte der berechnenden Belastbarkeit. „Mein Körpergefühl hat sich bereits nach 2 Wochen deutlich gebessert. Ich kann jetzt mit meinen Atemkrisen bewusster umgehen und entgegensteuern. Und ich bin hoch motiviert, weiterzumachen“, freut sich Alexandra L.
Erfolge bei Fatigue und Leistungsfähigkeit
„Nach 6 Wochen ambulanter Reha sehen wir bei unseren Patienten eine Verbesserung beim sogenannten 6-Minuten-Gehtest, eine Reduktion der Fatigue (abnorme Müdigkeit) und eine erhöhte Atemmuskelkraft“, führt Dr. Zwick aus. „Unabhängig vom Schweregrad der Corona-Erkrankung oder Hospitalisierung litten fast 70% der Betroffenen unter Atembeschwerden, bei 63% kam es zu Fatigue.“
4. 4. „Long Covid“ - 17 und 19.25 Uhr sowie am 5. 4. um 7.15 und 12.15 Uhr. Der Experte Dr. Ralf Harun Zwick, Ärztlicher Leiter der Ambulanten Pneumologischen Rehabilitation Therme Wien Med, beantwortet im Interview interessante Fragen zum Thema.
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