Der Autoriese Daimler hat seinen Aktionären allen Turbulenzen zum Trotz eine zweistellige Gewinnspanne bis 2030 in Aussicht gestellt. Dazu beitragen soll ein „signifikanter“ Personalabbau. Allein in Deutschland sollen etwa 5000 von 35.000 Stellen gestrichen werden.
Betroffen sei vor allem die Lastwagen-Sparte, erklärte ein Unternehmenssprecher. Die Stellen sollen in den nächsten fünf Jahren weitgehend über natürliche Fluktuation und Altersteilzeit abgebaut werden. Aber auch gezielte Abfindungsprogramme seien möglich, hieß es.
Demnach soll die Marge auf mehr als 12 Prozent steigen, teilte der Konzern am Dienstag vor Beginn seines Kapitalmarkttages in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina mit. „Wir wollen das beste Lkw- und Busunternehmen werden – für unsere Kunden, unsere Beschäftigten und unsere Aktionäre“, erklärte Daimler-Chefin Karin Radström.
Zu Radströms Antritt im Herbst hatte Aufsichtsratschef Joe Kaeser den Anspruch formuliert, Daimler müsse der profitabelste Nutzfahrzeughersteller werden. Vorbilder waren damals in Europa die schwedische Scania mit einer Marge über 15 Prozent und in den USA der Konkurrent Paccar mit einer Marge von mehr als 16 Prozent.
Konzernführung macht Druck
Um die Zielsetzung halten zu können, hat Radström im relativ renditeschwachen Europa-Geschäft ein Sparprogramm mit „signifikantem“ Personalabbau eingeleitet, das bis 2030 mehr als eine Milliarde Euro an Einsparungen bringen soll.
Die Ausgangslage ist derzeit aber schwierig: Die US-Zollpolitik schreckt Speditionen aus Sorge über eine wirtschaftliche Talfahrt diesseits und jenseits des Atlantiks von der Anschaffung neuer Nutzfahrzeuge ab.
Im zweiten Quartal sackte der Absatz von Daimler in Nordamerika um 20 Prozent ab. Manche Analysten setzen deshalb Fragezeichen hinter den erst im Mai aufgrund der Zoll-Effekte gesenkten Ausblick für 2025. Nach diesem soll der Umsatz auf 48 bis 51 Milliarden Euro von 54 Milliarden Euro im Vorjahr sinken. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) soll fünf Prozent über oder unter dem Vorjahr liegen – damals war es um 15 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro gesunken.

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