Alte Bekannte

Paul Scharner freut sich auf seinen Ex-Trainer Jogi Löw

Fußball
31.05.2011 11:47
Wenn Paul Scharner an Joachim Löw denkt, dann muss er schmunzeln. Im Herbst 2003 wollte der damalige Austria-Wien-Cheftrainer Löw (das Foto stammt aus dem Jahr 2003) im Liga-Match gegen den GAK Scharner als rechten Mittelfeldspieler in die Partie bringen. Dieser verweigerte jedoch die Einwechslung, weil er lieber einen Platz im zentralen Mittelfeld gehabt hätte. "Rückblickend eine lustige Geschichte. Wenn ich zurückschaue, denke ich mir: 'Ganz schön, was ich mir da getraut habe'", meinte Scharner im ÖFB-Teamcamp in Bad Tatzmannsdorf.

Seit diesem Zwischenfall haben Löw und Scharner einander nicht mehr gesehen. Am Freitag werden sich die beiden aber erstmals wieder über den Weg laufen, denn der nunmehrige deutsche Erfolgsteamchef Löw gastiert mit seiner DFB-Auswahl im Rahmen der EM-Qualifikation im Wiener Happel-Stadion.

Scharner freut sich jedenfalls auf das Wiedersehen. "Ich sehe kein böses Blut zwischen uns herumfließen. Es wird sicher ein Handshake geben, und das war's. Es ist halt damals passiert, seitdem ist viel Zeit vergangen", sagte der Niederösterreicher. Mit der damaligen Einlage war Scharners Zeit bei der Austria beendet gewesen. "Damals glaubte kaum jemand noch an mich", erinnerte sich Scharner, der danach zu Salzburg und im Sommer 2004 zu Brann Bergen wechselte.

In der Premier League etabliert
Von Norwegen schaffte er im Dezember 2005 den Sprung zu Wigan. Seitdem ist Scharner in der englischen Premier League etabliert, aktuell steht er bei West Bromwich unter Vertrag. Unter der Leitung von Trainer Roy Hodgson hat West Bromwich den beachtlichen elften Platz belegt und locker den Klassenerhalt geschafft. Scharner fühlt sich wohl und will seinen bis 2012 laufenden Vertrag erfüllen, die Pläne von einem Transfer zu einem englischen Giganten wie Manchester United oder Liverpool stehen aktuell nicht im Vordergrund.

Dass hinter ihm eine lange und anstrengende Saison liegt, ist kein Thema. "Das Match gegen Deutschland ist ein ganz spezielles für uns Österreicher. Da denkt man nicht über leere Batterien nach, nicht einmal die Qualifikation ist da ein Thema. Dieses Spiel muss man aus der Quali ausklammern, da herrschen ganz eigene Gesetze", zeigte sich der 34-fache, aber noch torlose Teamspieler bis in die Haarspitzen motiviert.

ÖFB-Team braucht einen besonderen Tag
"Ich würde dieses Spiel mit einem Derby vergleichen, da sind andere Energien und ein anderer Einsatz im Spiel. Das wird man auch am Freitag sehen", sagt Scharner und fügt hinzu: "Deutschland ist ungeschlagener Tabellenführer und Favorit. Wir brauchen einen besonderen Tag, sonst werden wir nichts reißen."

Nach der jüngsten 0:2-Quali-Niederlage der Österreicher in der Türkei war Scharner hart mit sich selbst ins Gericht gegangen und hatte sich als Führungsspieler hinterfragt. "Ich war zerstört, weil das Türkei-Spiel ein Schnittspiel war, in dem wir ein Ergebnis gebraucht hätten. Und da ist mir die Führungsrolle überhaupt nicht aufgegangen", so Scharner, der dies auch öffentlich klar zur Sprache brachte.

Einsatz als Innenverteidiger
"Es schadet nicht, selbstkritisch zu sein. Weil es herrscht die Meinung vor, dass wir uns Spieler eh nichts scheißen, ob wir gut oder schlecht gespielt haben", so Scharner. Teamchef Dietmar Constantini dürfte Scharner diesmal nicht wie gewohnt im Mittelfeld aufbieten. Aufgrund des Ausfalls von Aleksandar Dragovic soll Scharner gemeinsam mit Emanuel Pogatetz die Innenverteidigung bilden. Ähnliche Konsequenzen wie vor siebeneinhalb Jahren Löw muss Constantini deshalb aber nicht fürchten.

Busacca pfeift
Geleitet wird das Spiel übrigens vom Schweizer FIFA-Schiedsrichter Massimo Busacca. Der 42-Jährige pfeift seit 1999 auf internationaler Ebene und zählt seit Jahren zu Europas Top-Referees. Zu Busaccas Karrierehöhepunkten zählen die Einsätze im UEFA-Cup-Finale 2007 (FC Sevilla - Espanyol Barcelona, 3:1 im Elferschießen) sowie im Champions-League-Endspiel 2009 (FC Barcelona - Manchester United, 2:0).

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(Bild: KMM)



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