Am Sonntag wird wieder gewählt – und diesmal mit himmlischem Beistand. Bei der Pfarrgemeinderatswahl werden heuer die Rollen in den Kirchengemeinden wieder neu verteilt. Als eine Art „Frischzellenkur“ soll alle fünf Jahre auch die Jugend Möglichkeiten der Beteiligung und Mitbestimmung erhalten. „Wir brauchen junge Menschen mit neuen Ideen. Das ist ganz wichtig, um die nächste Generation ins Boot zu holen“, erklärt Andreas Lindenbauer. Er ist selbst seit 15 Jahren in der Pfarre Viehofen bei St. Pölten mit dabei. Nun möchte er nach drei Perioden mit sehr bewegten Jahren – sieben Priester, Kirchenzu- und -neubau – das Zepter an den Nachwuchs übergeben.
Zusammenhalt und Gestaltungswille
„Die Kirche ist eine Gemeinschaft, da nimmt der Pfarrgemeinderat als verbindendes Element eine wichtige Funktion ein“, betont auch Pfarrer Sabinus. Der Ursprung des Pfarrgemeinderates geht auf das 2. Vatikanische Konzil Anfang der 1960er-Jahre zurück, um den Demokratiegedanken auch in der Kirchengemeinde abzubilden. „Die Pfarren sind die Basis, wo Menschen mit vielen unterschiedlichen Potenzialen vertreten sind. Als tragende Kräfte in der Pfarre halten sie das Netzwerk der Kirchengemeinschaft zusammen“, erklärt Peter Haslwanter, zuständiger Referent in der Diözese St. Pölten.
Menschen wollen sich einbringen und eine Stimme haben. Der Pfarrgemeinderat ist als Netzwerk der Knotenpunkt jeder Kirchengemeinschaft.
Peter Haslwanter, Diözese St. Pölten
Jugend für die Zukunft gewinnen
„Es ist ein guter Rahmen, um seine Talente zu leben und seine Kompetenzen zu erweitern“, hält auch Anita Nussmüller fest. Sie engagiert sich seit mittlerweile 20 Jahren in der Pfarre Viehofen und ist seit einer Periode selbst „mit großem Gestaltungswillen“, wie sie im Gespräch mit der „Krone“ verrät, im Pfarrgemeinderat mit dabei. In Viehofen ist die Kandidatensuche geglückt. 13 Personen stellen sich am Sonntag der Wahl. Eine der wichtigsten Aufgaben wird es sein, die Menschen nach langer Corona-Abstinenz wieder in die Pfarrgemeinschaft hineinzuholen.
DATEN & FAKTEN
In Niederösterreich wählen 485 Pfarren der Erzdiözese Wien und 422 Pfarren der Diözese St. Pölten am 20. März einen neuen Pfarrgemeinderat. Wahlberechtigt sind alle ab 16 Jahren (Gefirmte ohne Altersbeschränkung). Derzeit sind in der Diözese St. Pölten 6454 - gewählte, hauptamtliche und berufene - Pfarrgemeinderäte tätig. Die Jugend-Pfarrgemeinderäte verzeichnen derzeit 267 Mitglieder. Bei der letzten Wahl im Jahr 2017 wurden 99.286 Stimmen abgegeben, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 22,99 Prozent.
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