Überstreckt

Orthopäden warnen vor „Homeoffice-Hälsen“

Das Arbeiten im Homeoffice wirkt sich oftmals sehr ungünstig auf den Bewegungsapparat aus, warnt Thomas Rustler, Oberarzt am Wirbelsäulenzentrum Wien-Speising. „Zu Hause ist die Arbeitsplatzsituation häufig weniger ergonomisch als im Büro, vor allem, wenn am Laptop gearbeitet wird.“ Die mögliche Folge: ein „Homeoffice-Hals“.

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Befindet sich der Bildschirm nicht auf Augenhöhe, sieht man zum Gerät hinab. „Die Brustwirbelsäule wird gekrümmt, die Halswirbelsäule überstreckt. Diese Bedingungen können zu Muskelverspannungen und Ausstrahlungskopfschmerzen führen“, erläuterte Rustler. Auch veritable Schäden am Bewegungsapparat seien nicht auszuschließen: „Bestehen bereits Abnützungserscheinungen an den kleinen Wirbelgelenken, kann diese Arthrose schmerzhaft aktiviert werden. Auch vorhandene, bisher ,stumme‘, Bandscheibenschäden können Schmerzen verursachen.“

Therapeutisch habe die konservative Orthopädie ein breites Repertoire bei „Homeoffice-Hälsen“ zu bieten, informierte der Mediziner. Einerseits könne die manuelle Medizin zum Einsatz kommen, andererseits könnten durch Infiltrationen an den Schmerzpunkten im Bereich der Hals- und Brustwirbelsäule die Schmerzen gut „gemanagt“ werden.

Effiziente Gegenmaßnahmen
Die negativen Auswirkungen auf den Bewegungsapparat seien jedoch kein Grund, vom Homeoffice gänzlich abzusehen: „Man kann - und soll - sich seinen Heimarbeitsplatz durchwegs ergonomischer einrichten: den Laptop höher positionieren (etwa auf dicken Büchern lagern) oder im Idealfall am Desktop-PC arbeiten“, riet der Experte. Auch regelmäßige Haltungswechsel sowie Lockerungsübungen hätten sich als effiziente Gegenmaßnahmen erwiesen.

Bei Schmerzen am Bewegungsapparat durch Homeoffice hilft auch ein einfaches Hausmittel: „Wärmeanwendungen sind immer empfehlenswert, etwa durch Kirschkernpolster, die in der Mikrowelle warm gemacht werden“, so Rustler.

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