Am Montag kam es zu einem dramatischen Zwischenfall mit der Karrenseilbahn in Dornbirn: Eine Böe riss die Seile aus der Führung, die Bahn stand still. 19 Fahrgäste mussten aus einer Kabine abgeseilt werden. Doch warum war die Bahn zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch in Betrieb?
Es waren hochdramatische Stunden, die am Montagnachmittag gegen 15 Uhr einer heftigen Gewitterfront in Vorarlberg folgten. In der Dornbirner Karrenseilbahn saßen 19 Menschen und ein Hund fest, der Sturm hatte die Trageseile aus der Führung gerissen, der Bahnbetrieb erlahmte.
Siebenstündiges Bangen
Es folgte eine technisch äußerst anspruchsvolle Rettungsaktion der festsitzenden Passagiere, die alle 15 Minuten durch das Kriseninterventionsteam kontaktiert wurden. Ein Notarzt und ein Bergretter wurden per Helikopter am Gondeldach abgesetzt, anschließend folgte das Abseilen der einzelnen Fahrgäste. Alles in allem dauerte die Aktion bis 22 Uhr an, die Passagiere mussten also sieben Stunden bangen. Verletzt wurde zum Glück niemand, die Stimmung in der Kabine sei „besonnen bis angespannt“ gewesen.
„War nicht vorhersehbar“
Das Gewitter war keine Überraschung, sondern durch Wetterdienste prognostiziert. Trotzdem fuhr die Bahn zu diesem Zeitpunkt noch. Warum? Bürgermeister Markus Fässler erklärte, dass es die letzte Fahrt der Bahn gewesen sei, danach hätte der Betrieb eingestellt werden sollen – wegen des herannahenden Unwetters. Die Windböe, die die Seile herausgerissen hatte, sei in dieser Form nicht vorhersehbar gewesen und auch vor dem eigentlichen Gewitter über Dornbirn gefegt. Ähnlich die Aussagen von Herbert Kaufmann, Geschäftsführer der Seilbahn: Die Mitarbeiter hätten korrekt gearbeitet, das Wetter genau beobachtet, mit der plötzlichen Böe sei nicht zu rechnen gewesen.
Bahn ist derzeit geschlossen
Derzeit steht die Bahn jedenfalls still, die Wiederinstandsetzung wird wohl einige Tage in Anspruch nehmen. Die Kabinen müssen in die Stationen gezogen, die schweren Seile wieder in die Führung gehoben werden.
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