Nach Spionageversuch

US-Hacker auf digitalem Rachefeldzug in Nordkorea

Web
04.02.2022 16:01

Ein anonymer Hacker aus den USA ist auf digitalem Rachefeldzug im abgeschotteten Internet Nordkoreas: Weil er eigenen Angaben zufolge Ziel nordkoreanischer Cyberspionage geworden war und die US-Behörden untätig blieben, hat der Hacker mit dem Pseudonym „P4X“ kurzerhand selbst nach Schwachstellen gesucht und etliche Websites lahmgelegt.

Das berichtet das IT-Magazin „Wired“, das mit dem Hacker gesprochen hat. In dem Bericht erzählt „P4X“, dass nordkoreanische Hacker versucht hätten, ihn auszuspionieren. Er habe den Vorfall den US-Behörden gemeldet, doch als diese untätig blieben, habe er die Sache selbst in die Hand genommen.

Dem IT-Magazin erklärt der Hacker, dass er Nordkoreas Internet-Infrastruktur gescannt und zahlreiche Schwachstellen entdeckt habe. Das gewonnene Wissen nutzte er für sogenannte DDoS-Angriffe - Überlastungs-Attacken, bei denen Websites mit so vielen Anfragen geflutet werden, dass die Server lahmgelegt werden.

NGO bestätigt Internetprobleme in Nordkorea
Die Behauptungen des Hackers scheinen zu stimmen: Nordkoreas Internet kämpfte zuletzt mit Ausfällen, bestätigt auch die NGO Netblocks, die Internetausfälle und -blockaden auf der ganzen Welt protokolliert.

Zweifel äußert der Nordkorea-Experte Martyn Williams allerdings daran, dass Kim Jong Un zuvor tatsächlich Hacker auf den US-Amerikaner gehetzt habe. Er vermutet eher China hinter dem Spionageversuch.

Vor allem Propaganda-Websites betroffen
Die Angriffe seien für das Regime vor allem lästig: Der Großteil der Bevölkerung habe ohnehin keinen Zugang zum Internet, die Angriffe auf Propaganda-Portale, E-Mail-Dienste und Flugbuchungsportale treffen also vor allem die politische Elite. Auch „P4X“ räumt ein, dass die Attacken Nadelstiche seien - als würde er Propagandaplakate von der Wand reißen.

Der Hacker gibt aber an, mit seiner digitalen Rache noch nicht fertig zu sein. Bisher habe er sich darauf konzentriert, Schwachstellen zu finden und Websites lahmzulegen. Nun wolle er tiefer in die Systeme eindringen und nach sensiblen Informationen suchen. Dafür sucht er allerdings Mitstreiter.

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