Frau und Kind getötet

Todeslenkerin: „Hab den Buben nicht gesehen“

Kärnten
01.02.2022 06:00

Die Befürchtungen von Sonntag haben sich bestätigt - es war Absicht! Die Autolenkerin (37) gestand, dass sie eine Villacherin bewusst niederfuhr. Deren fünfjährigen Sohn habe sie „nicht gesehen“, sagt sie.

Im Fall des tragischen Todes einer 43-jährigen Mutter und ihres fünfjährigen Sohnes in Villach – wir berichteten – überschlugen sich am Montagvormittag, wie befürchtet, die Ereignisse. Der schreckliche Verdacht eines Mordes bestätigte sich.

Mord in Einvernahme gestanden
Die schwer verletzte Vorarlbergerin mit rumänischen Wurzeln konnte noch am Sonntag in den späten Abendstunden einvernommen werden. „Dabei stellte sich heraus, dass die Frau die Mutter des Buben töten wollte“, schildert Markus Kitz von der Klagenfurter Staatsanwaltschaft.

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Es hat den Anschein, als wäre die mutmaßliche Täterin einzig und alleine wegen der Tat von Vorarlberg nach Villach gekommen. Die Frauen dürften sich vorab nicht getroffen haben. Auch mit dem Kindsvater hat die Frau keinen Kontakt gehabt.

Staatsanwalt Markus Kitz

Aber warum musste auch das kleine Söhnchen sterben? „Sie sagte den Ermittlern des Landeskriminalamtes, sie habe den Buben gar nicht wahrgenommen“, so Kitz im „Krone“-Gespräch. Die Staatsanwaltschaft werde einen Antrag auf Untersuchungshaft stellen.

Polytrauma führte zum Tod
Ebenfalls am Sonntagabend konnte bereits die Obduktion der beiden Opfer abgeschlossen werden. Die 43-jährige Mutter und ihr fünfjähriger Sohn verstarben demnach an einem Polytrauma - also einer Vielzahl von schweren Verletzungen durch die äußere Gewalteinwirkung des Autos.

Rasende Eifersucht und Rache als Tatmotive
Die 37-jährige Textilarbeiterin gab gegenüber den Ermittlern auch an, dass sie die andere Frau aus Eifersucht und Rache töten wollte. Kurz nach dem Unfall hatte sich ja bekanntlich herausgestellt, dass die beiden Frauen denselben Mann geliebt, aber auch verlassen hatten. Er ist auch der Vater des getöteten Buben.

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Als Tatmotiv gab die Frau Rache und Eifersucht an. Sie machte die Villacherin für das Scheitern ihrer Ehe verantwortlich.

Staatsanwalt Markus Kitz

„Dabei war die Kindesmutter schon vor der Beziehung des Vaters mit der Tatverdächtigen von dem Mann getrennt“, erzählt Kitz. Trotzdem machte die Tatverdächtige die 43-jährige Villacherin dafür verantwortlich, dass ihre Ehe gescheitert war. Der Mann arbeitet angeblich auf einem Kreuzfahrtschiff und konnte von den Ermittlern noch nicht einvernommen werden.

Todeslenkerin noch immer auf der Intensivstation
Da sich die Verdächtige kurz nach der Tat mit einem spitzen Gegenstand selbst schwer verletzte, liegt die 37-Jährige noch immer auf der Intensivstation im Klinikum in Klagenfurt. „Sie wird streng bewacht, und sobald es ihr Zustand erlaubt, wird sie in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert“, erklärt Kitz.

Der Umstand, dass die Frau aussagte, sie habe „nur“ ihre Kontrahentin töten wollen, dürfte wenig bringen. Ermittelt wird wegen zweifachen Mordes.

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