„Derzeit keine Gefahr“

Zusätzliche NATO-Truppen? Ungarn lehnt ab

Ausland
29.01.2022 19:20

Da seinem Land derzeit keine unmittelbare Gefahr drohe, benötige Ungarn auch keine ausländischen Truppen auf seinem Territorium. Mit diesen Worten reagierte der ungarische Verteidigungsminister auf die Ankündigung von US-Präsident Joe Biden, wegen der Ukraine-Krise weitere NATO-Kräfte nach Osteuropa zu verlegen.

Ungarn verfüge über eine derartige nationale Armee und derartige nationale Fähigkeiten, dass sich das Land aktuell nicht auf ausländische Kräfte und Truppen verlassen müsse. Die Anzahl der an die ukrainische Grenze stationierten russischen Truppen würde es nicht ermöglichen, dass Russland innerhalb von Tagen mittels einer groß angelegten Operation in der Ukraine einmarschiere, fügte Minister Tibor Benkö in einem Radiointerview am Freitag hinzu. Der Minister erinnerte weiters an die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung des Konflikts, weil die Ukraine Ungarns Nachbar und Ungarn NATO-Mitglied sei. Die Ukraine sei hingegen noch nicht reif für eine Mitgliedschaft in der Militärallianz.

Orban reist nach Moskau
Ungarn hat ein gespanntes Verhältnis zur Ukraine und gute Beziehungen zu Russland. Während der russische Militäraufmarsch an der ukrainischen Grenze in ganz Europa für Beunruhigung sorgt, reist Ungarns Regierungschef Viktor Orban am kommenden Montag nach Moskau, um verschiedene Wirtschaftsprojekte anzustoßen. Das EU-Parlament bat ihn, nicht die europäische Einheit gegenüber Russland aufbröckeln zu lassen.

Die ungarischen Oppositionsparteien forderten den Ministerpräsidenten in einer gemeinsamen Aussendung auf, angesichts des ukrainisch-russischen Konflikts auf die Moskau-Reise zu verzichten. Mit dieser Reise würde Orban die Botschaft verbreiten, dass die NATO- und EU-Mitgliedsstaaten hinsichtlich der Ablehnung der Vorschläge Putins im Ukraine-Konflikt nicht einig seien.

Bidens Truppenpläne für Osteuropa
Die USA werden nach Angaben von Präsident Biden bald zusätzliche US-Truppen in die osteuropäischen NATO-Staaten verlegen. Es gehe dabei um „nicht zu viele“ Soldaten, schränkte Biden allerdings ein. Er machte keine genaueren Angaben dazu, um wie viele Soldaten es sich handeln könnte und wohin genau sie wann verlegt werden könnten. Auch Großbritannien erwägt unterdessen die Entsendung frischer Truppen.

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