Folge der Überalterung

Studie: 200% mehr Demenzfälle bis zum Jahr 2050

Wissenschaft
07.01.2022 00:30

Die Zahl der Demenzfälle wird sich in den kommenden drei Jahrzehnten weltweit fast verdreifachen. Das sagt eine Gesundheitsstudie voraus, der zufolge im Jahr 2050 rund 153 Millionen Menschen mit Demenz leben könnten - gegenüber 57 Millionen im Jahr 2019. Zurückzuführen sei der Anstieg vor allem auf das Wachstum und die Alterung der Bevölkerung.

Einen besonders hohen Anstieg erwarten die Wissenschaftler unter anderem in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten, während Japan die geringsten Zuwachsraten verzeichnen werde. Schon im vergangenen Jahr hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davor gewarnt, dass die Zahl der Demenzkranken in den kommenden zehn Jahren global rasant zunehmen werde.

Folge der steigenden Lebenserwartung
Einer der Hauptgründe dafür sei die steigende Lebenserwartung: Mit dem Alter erhöht sich das Risiko für nichtübertragbare Krankheiten und damit auch für Demenz. Dieser Oberbegriff beschreibt das Symptombild einer ganzen Reihe von meist fortschreitenden Krankheiten, welche die Leistungsfähigkeit des Gehirns beeinflussen - zu den häufigsten und bekanntesten gehört die Alzheimer-Demenz.

Den größten Anstieg der Prävalenz prognostiziert die Studie, die in der Fachzeitschrift „The Lancet Public Health“ veröffentlicht wurde, für den östlichen Subsahara-Raum, wo die Zahl der Demenzkranken im Alter von 40 Jahren und älter um über 350 Prozent ansteigen werde.

Hohe Zunahme im Nahen Osten und Nordafrika
Um fast 370 Prozent steigende Fallzahlen werden für Nordafrika und den Nahen Osten vorhergesagt, wobei besonders hohe Steigerungsraten in Katar (1926 Prozent) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (1795 Prozent) zu erwarten seien.

In Westeuropa Anstieg um 74 Prozent
Für Westeuropa erwarten die Studienautoren einen Anstieg der Fälle um 74 Prozent, von fast acht Millionen 2019 auf knapp 14 Millionen 2050. Niedrigere Anstiegsraten seien hier für Griechenland (45 Prozent), Italien (56 Prozent), Finnland (58 Prozent) und Schweden (62 Prozent) zu erwarten. Überdurchschnittlich hoch werde dieser unter anderem in Zypern (175 Prozent), Andorra (172 Prozent) und Irland (164 Prozent) ausfallen.

Mehr Bildung - weniger Demenzfälle
Mit Blick auf die Auswirkungen von vier Demenz-Risikofaktoren - Rauchen, Fettleibigkeit, hoher Blutzucker und niedrige Bildung - prognostizieren die Studienautoren, dass ein verbesserter Zugang zu Bildung für sechs Millionen weniger Demenzfälle sorgen könnte.

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