Bezirk „sucht“ danach

Wo sind 150.000 Euro von Wiener Star-Rapper?

Wien
04.01.2022 16:10

Rapper RAF Camora wollte seinem Wiener Heimatbezirk 150.000 Euro für Jugend-Projekte spenden. Laut Grünen sei aber kein Geld angekommen. „Ein Missverständnis“, sagt sein Management. Projekte werden seit Sommer mit einem Verein ausgearbeitet.

Österreichs Rap-Superstar RAF Camora hat viele Standbeine: Solo-Künstler, Produzent, Autor, Designer, Social-Media-Star und Geschäftsmann. Der Multi-Millionär wird in seinen Songs oder seinem Buch nie müde zu betonen, woher er kommt. Der in der Schweiz geborene Raphael Ragucci wuchs in den Straßen in Rudolfsheim-Fünfhaus auf. Oder wie er es gerne nennt: „West-Wien“.


Viel Geld für die Jugend im „Fünfhaus-Fonds“
Die Verbundenheit mit seinem Heimatbezirk veranlasste ihn Anfang des vergangenen Jahres dazu, auf seinem Instagram-Account zu verkünden, dass er „150.000 Euro für die Förderung Wiens in Sachen Musik, Kunst und Sport zur Verfügung stellen“ werde. Und zwar im sogenannten Fünfhaus-Fonds.

Suche nach dem Geld
Dieses Posting haben die Bezirksgrünen nicht vergessen und sich auf die „Suche“ der großzügigen Spende gemacht. „Bisher scheint noch nichts im Bezirk angekommen zu sein. Auch Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ) weiß von keiner einzigen Einrichtung, die in den Genuss der Spende gekommen ist“, sagt Bezirksvorsteher-Stellvertreter Haroun Moalla. Die Summe mache immerhin die Hälfte des Kulturbudgets des Bezirks aus, welche die Stadt zur Verfügung stelle.

Zitat Icon

Wir hoffen, es handelt sich bei dem Angebot nicht um einen Marketingschmäh, um mit Hilfe unseres Bezirks sein Straßenimage aufzuwerten.

Bezirksvorsteher-Stellvertreter Haroun Moalla

Projekte sollen bereits in Planung sein
Die „Krone“ fragte bei RAF Camora nach. „Das muss ein Missverständnis sein“, sagt dazu sein Management. Man sei bereits seit dem Sommer mit dem Verein Zeitraum im 15. Bezirk dabei, Projekte auszuarbeiten. „Es geht nicht nur darum, Geld zu spenden. Daraus soll im Bereich Musik und Kultur Sinnvolles für viele Jugendliche entstehen“, so das Management weiter. Und: „Es ist auf keinen Fall ein Marketingschmäh. Solche Anschuldigungen machen diese guten Projekte runter.“

Polizeistrafe und Pizzen
Spendierfreudig zeigte sich der Rapper übrigens auch im Dezember, als er die 400-Euro-Polizeistrafe eines Fans übernahm. Dem 25-Jährigen war eine Anzeige ins Haus geflattert, weil er im Auto zu laut Musik von RAF Camora hörte. Und im Sommer kaufte der Rapper 1150 Pizzen von seiner Lieblingspizzeria im Bezirk für seine Fans.

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