Nur noch elf Jahre

Kobalt wird knapp – neue Batterietechnik muss her

Motor
16.12.2021 17:24

Die Versorgungssicherheit der Industrie mit mehr als 20 wichtigen Rohstoffen ist nach einer aktuellen Studie des Instituts sehr kritisch. Hoch riskant sei die Versorgung bei den für die E-Auto-Batterien wichtigen Rohstoffen Kobalt, Lithium und Graphit. Eine neue Batterietechnik könnte eine Lösung sein.

(Bild: kmm)

Für 36 Millionen neue E-Autos im Jahr 2030 würden 1300 Gigawattstunden Batteriekapazität gebraucht. Aber die bekannten Kobaltreserven reichten beim heute absehbaren Bedarf nur noch 11 Jahre, wie die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), ergeben hat. Das sei kein Grund zur Panik, sagt sagte IW-Consult-Geschäftsführer Karl Lichtblau, „aber ein Warnsignal, dass wir auf allen Ebenen etwas tun müssen.“ An kobaltfreien Batterien werde gearbeitet, „man darf den technischen Fortschritt nicht unterschätzen. Aber da muss man am Ball bleiben.“

Natrium-Schwefel-Batterie vor der Serienreife
Forscher der Universität in Austin haben einen Schritt zur Serienreife der Natrium-Schwefel-Batterie gemacht. Sie kommt ohne den kritischen Rohstoff Kobalt aus und benötigt auch kein Lithium, das angesichts steigender Nachfrage zunehmend teuer wird. Bei dem nun gemeldeten Fortschritt handelt es sich um ein neues Elektrolyt, das die Bildung sogenannter Dendriten beim Laden und Entladen sicher verhindern soll. Diese Metall-Türmchen können im Extremfall zu einem Kurzschluss und einer Explosion des Energiespeichers führen. Die Wissenschaftler haben ihre Ergebnisse nun im „Journal of the American Chemical Society“ veröffentlicht.

Zell- und Batteriehersteller suchen zurzeit verstärkt nach Alternativen zu den gängigen nickelbasierten Lithium-Ionen-Akkus. Dabei geht es nicht zuletzt um die Senkung der Produktionskosten durch Verzicht auf besonders gefragte oder ökologisch beziehungsweise sozial umstrittene Rohstoffe. Natrium und Schwefel sind in vielerlei Hinsicht weniger problematisch als Lithium und Kobalt.

Auch andere Rohstoffe sind nicht unbegrenzt vorhanden, so das IW. Platin, Iridium und Nickel könnten zu einem Engpass für die Wasserstoff-Herstellung werden. Um die Abhängigkeit zu verringern, müsse die Wirtschaft mehr Rohstoffe recyceln. Schon die aktuellen Rohstoffengpässe und Preissteigerungen ließen die Produktion stocken: „Nachfrage kann nicht bedient werden, obwohl die Auftragsbücher voll sind“, sagte vbw-Chef Bertram Brossardt. Der verlässliche und bezahlbare Bezug von Rohstoffen müsse außenpolitisch und in den Unternehmen dringend oben auf die Tagesordnung.

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(Bild: kmm)



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