„Nervlich am Ende“

Pendlerin bringt ÖBB zu überraschender Reaktion

Niederösterreich
12.05.2025 06:00

Leicht haben es die ÖBB an der Nordbahn derzeit nicht: Der internationale Zugverkehr muss durchgeschleust werden, gleichzeitig gibt es viele Baustellen. Da kommt der regionale Fahrplan schon mal aus dem Takt. Aber seit einiger Zeit hat es sich verschlimmert: Auf ein verzweifeltes Schreiben einer Leserin reagieren die ÖBB sehr emotional – und bestätigen dabei sogar statistisch die Verschlechterung der Fahrplansituation.

„Pünktlich in die Arbeit zu kommen, ist seit Ostern ein Ding der Unmöglichkeit! Ich habe sehr viele Minusstunden, sicherheitshalber nehme ich oft bereits die Zugverbindung vorher.“ In einem verzweifelten Schreiben wendet sich Daniela F. an die „Krone“.

Selbst auf das Auto zu wechseln, sei aufgrund der Staus keine Alternative: „Meine Freundin kann das auch nicht. Sie steht daher mit ihrer zwei Jahre alten Tochter bereits um 5 Uhr auf, damit sie bei Verspätungen und Ausfällen auch sicher rechtzeitig ankommt.“

Am Handy noch normal, am Bahnhof angelangt, abgesagt ...
Störungen des Fahrplans am Handy vorauszuplanen, sei ein Glücksspiel: „Dann kommt man zum Bahnsteig und der Zug wird erst dort als ausgefallen angezeigt – psychisch auf Dauer nicht tragbar.“ Das Schreiben von Daniela F. dürfte Eindruck hinterlassen haben: „Zunächst möchten wir betonen, dass wir den Frust und die Umstände, wie sie von der Dame geschildert werden, zutiefst nachvollziehen können – es ist besonders für Eltern mit kleinen Kindern belastend“, bedauert man seitens der ÖBB.

ÖBB nennen sogar Daten über die Verschlechterung der Pünktlichkeit
Und ein Sprecher versucht erst gar nicht, es mit Standardfloskeln gutzureden – im Gegenteil: „Unser Qualitätsmanagement beobachtet die Entwicklung laufend. Die Pünktlichkeit im Abschnitt Floridsdorf – Gänserndorf lag im März noch bei 91,5 Prozent. Neben Infrastrukturstörungen ist auch wegen Polizeieinsätzen sowie Fremdeinwirkungen wie Brückenkollisionen oder Personen am Gleis der Wert im April auf 89,9 Prozent gesunken.“

Maßnahmen werden nun aber verstärkt gesetzt: Neben mehr Zugführern auf Abruf ist eine „Blaulichtgarnitur“ für schnelle Reparaturen bereitgestellt. Und: Eine eigene kleine Leitstelle, extra für den Bereich Nordbahn, wird nun in Floridsdorf eingerichtet. Ziel ist schnelleres Reagieren und Koordinieren bei Ausfällen in dem heiklen Abschnitt sowie bessere vorausschauende Planung. Nicht zuletzt werden 2026 viele neue Doppelstockgarnituren zum Einsatz kommen.

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