Mit ihrer unverkennbaren Stimme und Hits wie „Holding out for a Hero“ wurde die lebende Rock-Legende Bonnie Tyler weltberühmt. Am 3. Mai startete ihre Deutschland-Tour – und keine Sorge: Im Sommer kommt sie auch nach Österreich. Im „Krone“-Talk erzählt sie von ihrer Genesung, ihrer Schnitzel-Liebe – und einem Auftritt in Mörbisch, von dem sie aber erst im Gespräch erfahren hat …
Wer kennt sie nicht – die Hits wie „Holding Out for a Hero“, „Total Eclipse of the Heart“ und viele mehr. Wer Filme wie „Footloose“, „Old School“ oder „Bandits“ mit Bruce Willis gesehen hat, kommt an der Rockröhre nicht vorbei. Die geborene Gaynor Hopkins, besser bekannt als Bonnie Tyler, ist eine lebende Rock-Legende. Seit fast 50 Jahren steht die heute 73-Jährige auf der Bühne - und lässt sich durch nichts und niemanden aufhalten. Nicht mal von einer Knie-OP, von der sie sich zum Glück gut erholt hat.
Es gibt gute Nachrichten für ihre Fans in Österreich: Im Juli kommt Bonnie für drei Sommer-Termine zu uns. Am 25. Juli spielt sie auf der Schlosswiese in Moosburg beim Classic Rock, am 27. Juli in Linz und am 29. Juli rockt sie die Seebühne Mörbisch – gemeinsam mit Nazareth. Tickets gibt’s bei www.oeticket.com. Wir sprachen mit ihr vor dem großen Tourstart.
„Krone“: Du bist mit deiner „Just Live“-Tour unterwegs, dabei sind 14 Shows geplant. Was ist die Botschaft bei dieser Tour?
Bonnie Tyler: Ich freue mich sehr darauf, nach meiner Knie-OP wieder loszulegen. Ich bin gerade in der Genesungsphase, aber es geht mir schon richtig gut. Vielleicht humpele ich ein wenig auf der Bühne – aber das wird mich nicht aufhalten. Das wird meine erste Tour in diesem Jahr. Mein letzter Auftritt war zu Silvester im deutschen Fernsehen mit meinem neuen Song „Yes I Can“, produziert von Patrick Schmiderer – auch ein Österreicher – zusammen mit David Mackay.
Du bist seit so vielen Jahren auf Tour – was fühlt sich heute anders an als früher?
Ich glaube, wir alle sind heute selbstbewusster. Wir genießen es, auf der Bühne zu stehen. Wir müssen niemandem mehr etwas beweisen. Am Abend vor jeder Show treffe ich mich mit meiner Band, wir essen gut, trinken was, lachen zusammen – und am nächsten Tag sind wir bereit, dem Publikum eine tolle Show zu liefern.
Du wirst auch bei „A Night with Bonnie Tyler & Nazareth“ auf der Bühne stehen. Was steckt hinter diesem Event?
Ach was wirklich? (lacht) Moment, ich schaue mal in meinen Kalender … am 29. Juli in Mörbisch, mit Nazareth? Das wusste ich gar nicht (lacht). Ich bin noch nicht dazugekommen, meinen neuen Kalender ganz durchzusehen und mein Manager schickt mir sonst immer alle Termine vorab. Aber es klingt super – ich mag Nazareth sehr, und wir scheinen ja auch zusammen auf dem Plakat zu stehen. Das passt perfekt.
Du warst schon oft in Österreich – an was erinnerst du dich besonders gerne?
Ich habe viele tolle Dinge gesehen, besonders in Wien. Es ist so eine wunderschöne Stadt. Ich erinnere mich nicht mehr an die Namen der Restaurants oder Teehäuser, aber sie waren wunderschön. Und das Publikum ist immer großartig. Letzten Sommer war ich dort in einem Park – einfach traumhaft.
Wie sind deine Fans in Österreich? Singen sie mit, tanzen sie, werden sie emotional?
Ja, sie singen mit! Sie kennen all meine alten Hits. Ich hoffe natürlich, dass sie auch die neuen Songs hören. Aber die Klassiker wie „I need a Hero“ sind meistens das, was die Leute hören wollen.
Gibt es österreichische Spezialitäten, die du besonders magst?
Ja, ich liebe Gulaschsuppe. Und natürlich Schnitzel – dieses panierte Hähnchen. Das Essen in Österreich ist einfach fantastisch.
Du hast kürzlich deine erste Autobiografie veröffentlicht: „Straight from the Heart“. Wie war es, deine Geschichte zu erzählen?
Ehrlich gesagt, sehr therapeutisch. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich an so vieles erinnern würde – von meiner Kindheit bis hin zu den Produzenten und Songwritern, mit denen ich gearbeitet habe. Die Orte, an denen ich gelebt und aufgenommen habe … aber vor allem geht es darum, wie ich in Wales in einer großen Familie aufgewachsen bin, ganz weit weg von London. Ich hätte niemals gedacht, dass ich einmal so erfolgreich sein werde.
Gibt es einen Moment in deiner Karriere, den du nie vergessen wirst?
Oh ja – die Grammy Awards 1984, damals in Los Angeles. Ich habe dort „Total Eclipse of the Heart“ live gesungen, oben auf einer Treppe, und musste beim Singen die Stufen heruntergehen. In den ersten Reihen saßen Michael Jackson, Diana Ross und viele andere Stars. Ich hatte so Angst, dass ich in meinen High Heels stürze - aber ich bin heil unten angekommen (lacht).
Du hast einmal gesagt, du hast mit der Musik angefangen, um live zu singen. Ist diese Leidenschaft immer noch so stark?
Absolut. Ich habe in kleinen Clubs, Nachtclubs und Arbeitervereinen gesungen – mit einer lokalen Band. Wir haben alles Mögliche gespielt: Country, Blues, Rock. Diese Zeit hat mich vorbereitet auf Songs wie „It’s a Heartache“ oder „Lost in France“. Ich habe viel gelernt – und ich liebe es bis heute, live zu singen. Sogar mehr als im Studio.
Deine Stimme ist beeindruckend – machst du etwas Besonderes, um sie zu pflegen?
Ja, ich mache regelmäßig Stimmübungen mit meinem Gesangscoach James Windsor aus London – wenn ich auf Tour bin sogar täglich.
Was inspiriert dich auch nach mehr als 50 Jahren noch?
Es ist schön, wieder mit meinem alten Produzenten David Mackay zu arbeiten. Und wir bringen frischen Wind rein mit Patrick Schmiderer. Er bringt den modernen Sound in die neuen Songs. Nach der Tour gehe ich wieder ins Studio in London, um weitere Songs aufzunehmen – unter anderem auch einen Weihnachtssong. Ob er veröffentlicht wird, weiß ich nicht ...
Wirst du eigentlich noch nervös vor Auftritten?
Nicht mehr so sehr. Ein bisschen Nervosität spüre ich immer kurz vor dem Auftritt, aber sobald die ersten Takte laufen, ist das weg. Wenn ich fühle, dass das Publikum mitgeht, dann weiß ich: Das wird ein guter Abend.
Was machst du zur Entspannung, wenn du nicht auf der Bühne oder im Studio bist?
Ich habe seit Silvester viel Zeit mit meiner Familie verbracht – das liebe ich. Wir sind eine große Familie und sehr eng verbunden. Für mich ist Erfolg auch, Zeit mit der Familie zu haben und das Leben zu genießen.
Was würdest du jungen Künstlern heute raten?
Unbedingt Songs schreiben! Das habe ich selbst leider nie wirklich gemacht - aber heute ist dies das A und O. Wenn du deine eigenen Songs schreibst oder für andere – das ist das Beste, was du tun kannst.
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