Rezepte aus Ausland

Riesengriss um Wurmmittel auch in der Steiermark

Steiermark
25.11.2021 07:00
Zahlreiche Menschen in der Steiermark setzen bei Corona-Erkrankungen auf Ivermectin. Doch die Einnahme dieser umstrittenen „Kickl-Arznei“ kann fatale Folgen haben.

Es ist ein regelrechter Hype, der sich um den Wirkstoff Ivermectin entwickelt hat. Besonders Impfskeptiker sehen das Medikament als Alternative bei der Behandlung von Covid-19. „Auch in der Steiermark ist die Nachfrage gestiegen“, sagt Gerhard Kobinger von der Apothekerkammer über das rezeptpflichtige Mittel, das in Österreich bei Tieren und Menschen gegen Infektionen mit Parasiten wie Würmer und Krätzmilben eingesetzt wird. Kunden würden hauptsächlich mit Rezepten aus dem Ausland kommen.

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Im Falle einer Überdosierung gerät man schnell in einen toxischen Bereich.

Apothekerkammer-Präsident Gerhard Kobinger

Hersteller: „Keine Evidenz“ für klinische Effektivität
„Wenn ein Rezept aus einem EU-Land vorgelegt wird, müssen wir das Medikament aushändigen.“ Bei Verdacht auf Missbrauch habe er die Abgabe aber bereits verweigert. Seine Warnung vor den Gefahren ist deutlich: „Im Falle einer Überdosierung gerät man schnell in einen toxischen Bereich.“ Sogar der Hersteller von Ivermectin hat sich gegen die Einnahme bei Covid-19 ausgesprochen, da es „keine Evidenz“ für klinische Effektivität gebe.

Dass der Einsatz des Mittels fatal ausgehen kann, haben bereits einige Fälle gezeigt. Eine Oststeirerin landete wegen einer Überdosierung sogar auf der Intensivstation. Erst kürzlich versuchte wieder ein Steirer seine Corona-Erkrankung vergeblich mit dem Anti-Wurm-Mittel zu besiegen. „Der Mann wurde mit massiver Atemnot bei uns eingeliefert“, so Karl Wohak, ärztlicher Direktor des Diakonissenkrankenhauses Schladming. Man habe es gerade noch geschafft, ihn vor der Intensivstation zu bewahren.

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