Vor LH-Konferenz

Corona: Platter weiter gegen Lockdown für alle

Tirol
18.11.2021 15:13

Tirols Landeschef Günther Platter (ÖVP) erteilt einen Tag vor der Landeshauptleutekonferenz einem Lockdown für alle weiter eine Absage. Es gelte die bisherige Position des Landeshauptmannes, hieß es aus dem Büro Platters am Donnerstag gegenüber der APA. Auch Tirols WK-Präsident Christoph Walser sprach sich einmal mehr gegen einen generellen Lockdown aus. Er sei aber für weitere Einschränkungen.

Platter hatte einen allgemeinen Lockdown bisher stets vehement abgelehnt - und darauf gedrängt, den Fokus vor allem auf das In-die-Höhe-Treiben der Impfquote zu legen.

Geimpfte nicht einsperren
Es könne nicht angehen, dass „80 Prozent eingesperrt werden, nur weil 20 Prozent unsolidarisch sind“, hatte der Landeschef erst am Mittwoch im Landtag betont. „Da geht dann jegliche Motivation für das Impfen verloren“, so Platter. Auch andere wesentliche Proponenten der Tiroler ÖVP hatten sich zuletzt - wie die Bundesparteispitze - dagegen ausgesprochen.

Freitag Gipfel am Achensee
Was generell mögliche weitere Verschärfungen betrifft, hielt sich der Landeschef bedeckt. Alles andere sei „Gegenstand von Gesprächen“ und Inhalt der LH-Konferenz am Freitag am Tiroler Achensee.

Walser gegen Lockdown, aber für Einschränkungen
Tirols WK-Präsident Christoph Walser sprach sich am Donnerstag für weitere Einschränkungen, aber gegen einen generellen Lockdown aus. „Natürlich müssen wir dieser vierten Welle ganz entschlossen entgegentreten“, so Walser, „einen nächsten Lockdown für alle, auch die Geimpften, halte ich jedoch für falsch und hätte fatale Auswirkungen - auf die Menschen und selbstverständlich auch auf die gerade wieder anspringende Wirtschaft.“

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Es ist leider in vielen Fällen auch notwendig, dass Tests etc. selbst organisiert werden müssen, wenn die Vorgaben der Politik in der Praxis einfach nicht umsetzbar sind.

WK-Chef Christoph Walser

Weder Handel noch Gastronomie, Hotellerie, Handwerk, Industrie oder Dienstleister hätten sich als Brandherde der Pandemie erwiesen. „Vielmehr wurden alle Maßnahmen von den Betrieben umgesetzt und eingehalten, es wird kontrolliert und dokumentiert. Es ist leider in vielen Fällen auch notwendig, dass Tests etc. selbst organisiert werden müssen, wenn die Vorgaben der Politik in der Praxis einfach nicht umsetzbar sind“, so Walser weiter. 

„Stornowelle schwappt über Tirol“
Handel und Tourismus würden jetzt vor den wichtigsten Wochen des ganzen Jahres stehen. Der Lockdown für ungeimpfte Personen hinterlasse etwa im Handel schon jetzt deutliche Spuren. Ohne neuerliche Hilfe der Regierung könne dies rasch zur Katastrophe führen. „Es schwappt bereits eine Stornowelle über ganz Tirol. Alle betroffenen Branchen brauchen aufgrund der behördlichen Maßnahmen wieder dringend Unterstützung“, betont der WK-Chef.

Laut Walser werde es weitere Einschränkungen brauchen - „das ist gar keine Frage. Überall dort, wo viele Menschen ohne Abstand zusammenkommen wird das absolut Sinn machen.“ Das Problem liege hier vor allem im privaten Bereich. „Wir kommen aus dieser Pandemie nur raus, wenn wir uns rausimpfen.“

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