Sorge um Tourismus

Nach Reisewarnung wird Kritik an Maßnahmen laut

Politik
12.11.2021 14:17

Nach der deutschen Reisewarnung für Österreich spart die Opposition nicht mit Kritik an der Corona-Politik der Regierung: Die FPÖ beklagte, Türkis-Grün habe mit falschen Maßnahmen kläglich versagt. Die NEOS sehen den Mittelstand als großen Leidtragenden und bemängeln, die Regierung habe es nicht geschafft, die Impfmotivation zu heben. Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) fordert „endlich eine klare Linie“ im Umgang mit der Pandemie, auch um die Impfquote zu verbessern. Die Bundes-SPÖ prangert an, dass kein Geld im Tourismusbudget für Corona-Einnahmenentfall vorgesehen ist.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) habe sich „in Wien im Büro eingebunkert“, kritisierte Doskozil. Die Kommunikation mit den Ländern sei aus seiner Sicht mangelhaft, vielmehr werde die Verantwortung an diese abgeschoben. „Der Bund macht sich das schon sehr leicht. Er sagt: ,Länder, impft!‘ Dann sind die Länder schuld, weil die Impfquote nicht passt“, so der Landeshauptmann. Er hofft, dass die dritte Dosis eine positive Entwicklung bringt: „Damit wird die vierte Welle höchstwahrscheinlich zu brechen sein.“

SPÖ: Kein Cent an Corona-Hilfen für die Tourismusbetriebe
Doskozils Parteikollegin, SPÖ-Tourismussprecherin Melanie Erasim, warnte, dass es trotz der aktuellen Lage keinen Cent für Corona-Hilfen für die Tourismusbetriebe von Hotels bis hin zur Gastronomie gebe. Dies gleiche angesichts der neuen Einstufung Österreichs als Hochrisikogebiet durch Deutschland einer völligen Realitätsverweigerung.

FPÖ zweifelt erneut Bedeutung der Corona-Impfung an
FPÖ-Tourismussprecher Gerald Hauser erklärte, es sei „eine weitere negative und schwerwiegende Folge der faktenwidrigen Corona-Politik der Regierung“, dass Österreich von Deutschland auf die Liste der Hochrisikogebiete gesetzt werde. Anstatt auch geimpfte Menschen zu testen, hätten ÖVP und Grüne weiter von einer Pandemie der Ungeimpften gesprochen, obwohl lange klar sei, dass die Impfung nicht vor einer Infektion und der Virusweitergabe schütze.

Gewerkschaft befürchtet Abwanderung von Arbeitskräften
Auch die NEOS prangerten an, dass Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) keine effizienten Wirtschaftshilfen für künftige Schließungen vorbereitet habe. Auch sonst seien keine auf den Tourismus zielende Maßnahmen geplant. Die Reisewarnung an deutsche Touristen „geht ganz klar auf die Kappe der Bundesregierung“, meinte NEOS-Tourismussprecherin Julia Seidl. Die Gewerkschaft vida rechnet mit Entlassungen in Gastronomie und Hotellerie, eine Abwanderungswelle von Arbeitskräften sei zu befürchten. Berend Tusch vom vida-Tourismus-Fachbereich forderte daher einmal mehr Fixkostenzuschüsse für Beschäftigte, damit die Branche diese halten könne.

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