Warngeräte im Einsatz

Herbst ist gefährlichste Zeit für Wildunfälle

Tirol
27.10.2021 12:00

Mit einer Armada von Reflektoren und akustischen Wildwarngeräten versuchen Land und Jägerschaft, die Zahl der getöteten Wildtiere im Straßenverkehr zu senken. Die Bemühungen zeigen Erfolg, wenngleich immer noch mehr als 1400 Tiere auf der Straße ihr Leben ließen.

Jährlich investieren Tiroler Jagdverband und Land rund 75.000 Euro in die Anschaffung neuer Wildwarner. Rund 25.000 Stück der „elektronischen Wildhüter“ wurden seit dem Start des Pilotprojektes vor sieben Jahren entlang viel befahrener Verkehrsrouten aufgestellt. Ein eigener Leitfaden des Landes Tirol gibt vor, wie die Geräte zu montieren sind, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.

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Durch die Montage der Wildwarngeräte konnte die Zahl der Unfälle in den vergangenen Jahren deutlich reduziert werden.

Land Tirol

„Durch die Montage der Wildwarngeräte konnte die Zahl der Unfälle in den vergangenen Jahren deutlich reduziert werden“, heißt es in einem Bericht des Landes Tirol. „Dabei profitieren nicht nur die Autofahrer, sondern vor allem auch das Wild und die Jagd, denn der Schaden, der entsteht, ist auf allen Seiten groß.“

Ein Wildunfall alle fünf Stunden
Untermauert wird der Rückgang durch die neueste Statistik: Kamen im Jahr zuvor 1700 Wildtiere auf den Straßen um – was einem Wildunfall alle fünf Stunden gleichkommt –, so waren es im Vergleichszeitraum heuer 1413 Tiere, ein Rückgang um knapp ein Fünftel.

Weniger Personenschäden
Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit haben sich im Jahr 2020 auf Tirols Straßen elf Personen im Zuge eines Wildunfalls verletzt. „Erfreulich ist, dass im Jahr 2020 mit 224 Wildunfällen und 250 Verunglückten die Zahl der österreichischen Wildunfälle mit Personenschaden um 24 Prozent niedriger war als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre“, erklärt der österreichische Versicherungsverband VVO. Für das Jahr 2021 ist die Zahl der Wildunfälle mit Personenschaden noch nicht erhoben.

Ein Grund für den zuletzt rückläufigen Trend sind mit Sicherheit auch die Corona-bedingten Verkehrseinschränkungen. Doch auch die Warngeräte werden technisch immer raffinierter.

Neue Geräte warnen optisch sowie akustisch
Die Aktivierung klassischer Wildwarngeräte erfolgte bisher durch das Scheinwerferlicht der herannahenden Fahrzeuge. Dadurch entsteht ein Lichtzaun, der die Tiere vom Überqueren der Straße abhält. „Wir haben jetzt auch zunehmend Geräte im Einsatz, die auf das Rollgeräusch eines Fahrzeugs reagieren und ihre Funktion somit auch bei Tageslicht erfüllen“, erläutert Bernd Stigger vom Sachgebiet Straßenerhaltung.

223 Kilometer Wildschutzzäune
Akustische Geräte geben bei herannahenden Fahrzeugen zudem auch noch einen pfeifenden Signalton von sich, um das neben der Fahrbahn befindliche Wild zu warnen. Die Autobahngesellschaft Asfinag setzt auf die Errichtung von Wildschutzzäunen entlang bekannter Wildwechselrouten – 223 Kilometer in Tirol, zusammen mit Vorarlberg sind es 315 Kilometer an Autobahnen und Schnellstraßen. Ebenfalls Schutz bieten jene Bereiche, an denen Lärmschutzwände bestehen.

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