Schrottreaktor

Ärger um Werbung für die Atomkraft in Tiroler Schulen

Tirol
30.03.2011 09:38
Unglaublicher Affront gegen Österreichs Atomgegner: Ungeniert durften Mitarbeiter des berüchtigten deutschen AKW Isar 1 ihren Schrottmeiler in Tiroler Schulen anpreisen. Ganz anders das Wiener Atominstitut: Dieses hat als Reaktion auf die Nuklearkatastrophe in Japan spontan ein Info-Center eingerichtet.

Erst vor Kurzem war im grenznahen Reaktor Isar 1 eine ebenso gravierende wie schockierende Panne passiert. Beim Herunterfahren des Schrottmeilers musste eiligst eine Notabschaltung durchgeführt werden. Ungeachtet dessen durfte der deutsche Betreiber-Konzern E.on seine Experten in das Gymnasium sowie die Handelsakademie Landeck in Tirol schicken. Vor Schülern wurde ungeniert Werbung für die "saubere Atomenergie" gemacht. Die Vorträge wurden erst nach Protesten der Tiroler Grünen eingestellt.

Hintergrund der fragwürdigen Vorträge: Die Tiwag hat für das Kraftwerk Sellrain-Silz einen Vertrag mit der E.on: Eine Turbine wird von Bayern aus zugeschaltet, wenn in Deutschland Bedarf nach Spitzenstrom besteht. E.on zahlt im Gegenzug dafür mit Energie, also vorwiegend mit Atomstrom!

Atomstromimporten den Rücken kehren
Doch inzwischen gibt es auch eine gute Nachricht: Offenbar auf Druck des Umweltdachverbandes und seines Präsidenten Gerhard Heilingbrunner steigt My-Electric, die Tochtergesellschaft der Salzburg AG, aus dem Nuklearstrom-Handel aus. Heilingbrunner: "Jetzt ist es höchste Zeit, dass Kanzler Faymann und sein Vize Pröll einen Regierungsbeschluss fassen, damit auch der Verbund endlich den Atomstromimporten den Rücken kehrt. Als Eigentümervertreter der Republik im Aufsichtsrat haben sie dazu die Macht."

Kronen Zeitung

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