Die große Aufstockung der Intensivstationen mit Betten und Personal hat Österreich verschlafen. Liegt es an den Kosten? 2105 Intensivbetten für Erwachsene gibt es in Österreich - und jedes einzelne von ihnen kostet so viel wie eine Villa am Land. Pro Jahr. Die „Krone“ hat die Rechnung.
Natürlich sind die Bettenpreise je nach Ausstattung unterschiedlich teuer. Aber das Gesundheitsministerium verrät auf Anfrage: „Für den laufenden Betrieb können jährlich etwa 715.000 Euro pro Bett veranschlagt werden.“ Macht bei der Bettenfülle einen Gesamtpreis von 1,5 Milliarden Euro jährlich. Jedes einzelne Intensivbett schlägt sich mit 2000 Euro zu Buche. Pro Tag.
Intensivversorgung in allen Bundesländern garantiert?
Die Intensivstationen füllen sich wieder, Operationen müssen verschoben werden. Die „Krone“ will von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) wissen: Angenommen, ein Österreicher erleidet einen Herzinfarkt - kann das Ministerium eine Garantie abgeben, dass alle Erkrankten/Verletzten in allen Bundesländern auf Intensivstationen versorgt werden? Auch über den Herbst hinaus?
Antwort: „Die aktuelle bundesweite Auslastung der Intensivbetten zeigt, dass in Österreich im Regelfall noch genügend freie Betten für unmittelbar benötigte Notfälle (wie etwa Herzinfarkte) verfügbar sind.“ Im Regelfall.
„Krone“-Leser wollten wissen, warum schon eine vergleichsweise geringe Covid-Belegung Probleme auf den Intensivstationen bringen kann. Die Antwort lesen Sie in „Die Krux mit der Corona-Auslastung“ (siehe auch Link oben) oder in Kurzform hier: Einerseits sind Intensivstationen eigentlich gar nicht darauf ausgelegt, ständig zu 100 Prozent ausgelastet zu sein, andererseits liegt es am Personal. Bei hohen Auslastungen mit Corona-Patienten müssen Mitarbeiter aus anderen Bereichen abgezogen werden. Auch ist die Behandlung von Covid-Kranken deutlich personalintensiver als jene anderer.
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