Erstaunliche Erfindung

Fliegender Mikrochip ist kleiner als eine Ameise

Digital
23.09.2021 10:22

Forscher der Northwestern University in Chicago haben einen fliegenden Mikrochip entwickelt, der kleiner ist als eine Ameise. Es handelt sich laut seinen Erfindern um das kleinste vom Menschen gemachte Fluggerät überhaupt. Den Auftrieb erzeugen Kunststoff-Rotoren, deren Vorbild die Forscher in der Natur gefunden haben: Modell für den fliegenden Chip standen mit dem Wind reisende Baumsamen wie jene des Ahorn.

Die fliegenden Mikrochips könnten in großer Menge von Drohnen oder Flugzeugen abgeworfen und so über ganze Landstriche verteilt werden, so der Plan der Ingenieure. Damit wären zum Beispiel groß angelegte Umweltüberwachungen möglich, bei denen die Chips Daten zur Feinstaubbelastung, Sonneneinstrahlung oder zum PH-Wert des Wassers in einem Gebiet sammeln könnten.

Das mikroskopisch kleine Fluggerät mit einem Durchmesser von nicht einmal einem Millimeter ist kleiner als der Kopf einer Ameise und besteht aus winzigen Elektronikkomponenten, die in der Mitte von drei kleinen Gummiflügeln platziert werden. Die Elektronik senkt den Schwerpunkt, die Mini-Rotorblätter rundherum verleihen dem Mikrochip im Wind Auftrieb - ganz wie bei einem Ahornsamen.

Fliegende Chips sind biologisch abbaubar
Dass die Ausbringung zahlreicher durch den Wind verteilter Mikrochips in die Umwelt zum ökologischen Problem werden könnte, befürchten die Forscher nicht. Ihre Erfindung sei nämlich biologisch abbaubar, sagt Studienleiter John Rogers. Man setze auf verrottende Baustoffe wie Bioplastik, kompostierbare Halbleiter und sich bei Kontakt mit Wasser langsam auflösende Schaltungen. Nach einer Weile löse sich der ganze fliegende Mikrochip also einfach in umweltverträgliche Abfallprodukte auf.

Eine motorisierte Variante des fliegenden Mikrochips, den die Forscher im Wissenschaftsmagazin „Nature“ vorstellen, gibt es noch nicht. Beim Abwurf aus großer Höhe könnten die Sensoren aber auch ausschließlich von der Kraft des Windes über viele Kilometer verteilt werden - und damit ein feinmaschiges Sensorennetz über ganze Landstriche legen, das selbst kleinflächige Umweltveränderungen sichtbar macht.

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