Späte Genugtuung

Was Ex-Rektor Gimpl zu seiner „Absägung“ sagt

Oberösterreich
21.09.2021 09:02
„Ja, es ist für mich eine späte Genugtuung“, sagt Herbert Gimpl, der im Herbst 2019 vom Bildungsministerium abgesägte Rektor der Pädagogischen Hochschule OÖ. Wie berichtet, hat die Bundesgleichbehandlungskommission festgestellt, dass Gimpl (SPÖ) wegen seiner Weltanschauung diskriminiert worden sei.

„Es war einfach eine Farce“, sagt Gimpl zum damals endlosen Bestellungsvorgang, bei dem der zweitgereihte, ÖVP-nähere Bewerber an ihm vorbeigedrückt wurde, wie sich aus dem Gutachten der Kommission, das der „Krone“ vorliegt, ergibt. „Man hat mich filetiert und tranchiert wie einen Fisch“, sagt der heute 55-Jährige, der in Hall in Tirol lebt und sich dort auf einen im nächsten Jahr frei werdenden Job in der Tiroler Bildungsdirektion bewerben möchte: „Und bin gespannt, mit welcher Begründung sie mich wieder fallen lassen.“

„Mehr Kontrolle und Transparenz“
Die Neos greifen den „Krone“-Bericht über das Gutachten auf: „Nach dem gerichtlich bestätigten Postenschacher beim Finanzamt Braunau-Ried-Schärding zeigt uns dieses aktuelle Beispiel wieder einmal, wie Postenbesetzungen in Oberösterreich immer und immer wieder ablaufen. Leider geht es viel zu oft nicht darum, wer was kann, sondern, wer wen kennt – in diesem Fall sogar mit Schützenhilfe aus Wien“, sagt Neos-Spitzenkandidat Felix Eypeltauer und verbindet das mit einem Wahlappell: „Wir Neos werden uns im Landtag dafür stark machen, dass bei Postenbesetzungen mehr Kontrolle und Transparenz passiert!“

Die SPÖ hat 2019 für Gimpl mitgekämpft
SPÖ-Klubobmann Michael Lindner meint nun: „Jetzt ist es offiziell, was alle gewusst haben. Die ÖVP missbraucht ihre Macht zum Postenschacher ihrer Parteifreunde. Was sagt eigentlich Parteichef Thomas Stelzer dazu?“

ÖH ist mit neuem Rektor Vogel zufrieden
Auch Michael Fürthaller. ÖH-Chef der PH, hat damals für Gimpls Verbleib gekämpft. Mit dessen Nachfolger Walter Vogel „haben wir ein sehr gutes Auskommen und eine sehr gute Zusammenarbeit“, sagt er nun. Dass jetzt so klar herausgekommen sei, dass Gimpl aufgrund seiner politischen Weltanschauung diskriminiert worden sei, werde eher ein Problem jener sein, die diesen Bestellungsvorgang abgewickelt haben.

 OÖ-Krone
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