Geld für Arbeitslose
Das Arbeitslosengeld ist eigentlich eine Versicherungsleistung. Dienstgeber und -nehmer zahlen je 3% vom Bruttolohn ein. Doch damit werden die Ausgaben nicht gedeckt. Im „Normaljahr“ 2019 betrugen sie 5,5 Milliarden €, da wurde noch eine Milliarde € aus dem Budget zugeschossen. Heuer werden die Kosten auf 7,7 Mrd. € steigen. Darin enthalten sind aber auch Notstandshilfe, Alters- oder Bildungsteilzeit. Eine Erhöhung der Beiträge ist kein ernsthaftes Thema, weil das die ohnehin hohen Lohnnebenkosten weiter belasten würde.
Reformversuche
Mit schöner Regelmäßigkeit gab es Versuche, das System zu reformieren und die Kosten zu senken. So wurde den Unternehmen eine „Auflösungsabgabe“ von 100 Euro aufgebürdet mit der Idee, dass sich manche überlegen würden zu kündigen. Der Lenkungseffekt war gleich null, das wurde wieder abgeschafft. Große Diskussionen gab es auch schon über Saison-Beschäftigte, die jedes Jahr einige Monate beim AMS geparkt werden und das System belassen. Doch herausgekommen ist auch hier nichts Konkretes.
Länger heißt teurer
Die durchschnittliche Vermittlungsdauer beim AMS betrug 2019 noch um die 120 Tage. Im August 2021 waren es bereits 170 Tage. Der Anstieg hat mit der starken Zunahme bei den Langzeitarbeitslosen zu tun. Wenn es gelänge, den Schnitt wieder deutlich zu senken, würde das Millionen an Einsparungen bringen, die man z. B. für Qualifizierungsmaßnahmen umschichten könnte.
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