Sommer der Extreme

„Kann Vorgeschmack auf die neue Normalität sein“

Österreich
30.07.2021 12:29

Orkanartige Böen, faustgroßer Hagel, Regenmassen, rekordverdächtige Hitze und Dürreperioden - es war bislang ein Sommer der Extreme. Müssen wir uns künftig an derartige Wetterbedingungen in Österreich gewöhnen? Abwegig ist das nicht, bestätigen auch die Wetterexperten.

„Nichts ist einfach beim Wetter, und auch so kann man diese Häufung an verschiedensten Arten von Unwettern nicht direkt auf den Klimawandel schieben“, betont Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale.

Möglicher Vorgeschmack auf neue Normalität
Mit Blick auf die Extreme der vergangenen Wochen, ein von Dürre und Trockenheit geplagter Osten, ein von Unwettern regelmäßig heimgesuchter Westen, Hagel-Bombardements, Starkregen und orkanartige Sturmböen, die vielerorts schwere Zerstörung anrichteten und Existenzen teilweise völlig zerstörte - ist all das lediglich eine Ausnahmeerscheinung? „Das kann schon ein Vorgeschmack auf die neue Normalität beim Wetter in Mitteleuropa sein“, vermutet Spatzierer.

Und auch wenn nicht alles auf den Klimawandel allein geschoben werden kann - ein Phänomen werde immer öfter beobachtet, so der Experte. Das sogenannte Westwindband, das für ein Wechselspiel von warmem und kühlem Wetter sorgen soll und die gesamte Nordhalbkugel umspannt, schwächele. „Je stärker die Temperaturunterschiede zwischen Nordpol und Äquator sind, desto stärker ist das Westwindband.“ Erwärme sich der Pol schneller als der Äquator, komme dem Band der „Treibstoff abhanden“, präzisiert der Meteorologe.

Österreich bei Wetter zweigeteilt
Auch Rekordhitze und ein ins Wasser fallender Sommer können dadurch oftmals - geografisch - nahe beieinanderliegen. Gesehen hat man das zuletzt bereits in Österreich selbst, das sich über Tage hinweg konstant hinsichtlich Wetter zweigeteilt präsentierte: d
er Sommer von Vorarlberg bis ins Mühl- und Waldviertel bislang deutlich zu nass, von Kärnten über die Oststeiermark bis ins östliche Weinviertel dagegen teils weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge.

Neuer Blitze-Rekord in Oberösterreich
Auffällig auch, dass die Regenmengen nahezu ausnahmslos im Zuge von Gewittern fielen. Und wo Gewitter, da auch Blitze - davon gab es seit Sommerbeginn übrigens bereits mehr als eine Million. Außergewöhnlich auch die Verteilung der Entladungen: Die meisten wurden bislang in Oberösterreich, Wien und Niederösterreich verzeichnet, wobei Oberösterreich mit 406.000 das Ranking mit großem Abstand anführt. Dieser Wert entspreche einem neuen Rekord, hier sei der bislang blitzreichste Sommer aus dem Jahre 2012 übertroffen worden.

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