„Kein Herzschlag“

Amanda Knox spricht offen über ihre Fehlgeburt

Ausland
09.07.2021 06:54

Die US-Amerikanerin Amanda Knox, die in Italien wegen Mordes im Gefängnis saß und nach vier Jahren Haft schließlich entlassen wurde, hat öffentlich über ein weiteres dunkles Kapitel in ihrem Leben gesprochen: Die 33-Jährige erlitt eine Fehlgeburt. In einem Tweet zu ihrem Podcast, den sie mit ihrem Ehemann Christopher Robinson betreibt, schrieb sie: „In der heutigen Folge entblöße ich meine Seele über meine kürzliche Fehlgeburt.“ Offen geht sie mit dem Thema um: „Es waren Unterleibsschmerzen, wie ich sie noch nie erlebt habe. Ich habe gezittert.“

„Es hatte keinen Herzsschlag“, erklärte die 33-Jährige, die sich als Aktivistin gegen Justiz-Irrtümer einsetzt. Dabei hatte sie sich ihre Schwangerschaft viel einfacher vorgestellt: „Wir dachten, es sei eine gerade Linie vom ungeschützten Sex zum Baby.“

„Ist etwas mit mir passiert, während ich in Italien war?"
„Ich dachte, ich wüsste genau, was ich mit meiner ersten Schwangerschaft machen wollte, und dass sie nicht in Erfüllung ging, nicht durch meine eigene Entscheidung, fühlte sich wie ein Verrat an.“ Auch in diesen schlimmen Stunden holte sie ein, was nach dem Mord an der Britin Meredith Kercher in
Perugia passiert war. „Habe ich schlechte Eier, bin ich zu alt? Ist etwas mit mir passiert, während ich in Italien war?“, ging ihr durch den Kopf.

Corona machte traumatische Erfahrung noch schlimmer
Sie erzählte, dass sie sich in ihrem Kopf von dem Baby trennen musste, als sie erfuhr, dass es nicht mehr lebte. „Das war nicht mein Baby, es hat keinen Namen“, so Knox. Als sie es ihrer Mutter erzählt hatte, brach sie in Tränen aus. „Ich konnte sehen, dass sie mich umarmen wollte, aber ich konnte es einfach nicht.“ Schließlich sei Pandemie und sie wusste, dass sie sie nicht umarmen sollte.

Knox und Robinson heirateten im November 2018, allerdings richteten sie erst im Februar 2020 eine Hochzeit aus, bei der sie auch gegenseitig ihr Eheversprechen abgaben. Ihre Verlobung gaben sie mit einem Video auf YouTube bekannt - Robinson täuschte bei seinem Antrag den Absturz eines Meteoriten vor.

Freispruch nach vier Jahren im italienischen Gefängnis
Amanda Knox gelangte zu Berühmtheit, als ihre Mitbewohnerin 2007 brutal ermordet wurde. Sie und ihr italienischer Freund wurden der Tat beschuldigt und schließlich auch verurteilt. Zwei Jahre später wurde der Schuldspruch in zweiter Instanz aufgehoben, Knox reiste sofort in ihre Heimat USA aus. Nachdem die Freisprüche aufgehoben wurden, folgte ein weiterer Prozess, der erneut in Schuldsprüchen endete.

Erst 2015 wurden die beiden vom Obersten Kassationshof in letzter Instanz endgültig des Mordes freigesprochen. Das Gericht kritisierte massive Fehler bei den Ermittlungen und eine schlechte Qualität im Strafverfahren.

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