„Klangrahmen“

IKEA trifft Sonos: Neuer Symfonisk-Speaker im Test

Digital
10.07.2021 06:01

„Rahmen mit WiFi-Speaker“ nennt IKEA das neueste Produkt seiner aus der Zusammenarbeit mit Sonos hervorgegangenen „Symfonisk“-Reihe, die Einrichtungsgegenstand und smarten Lautsprecher vereint. Was es mit diesem auf sich hat, worauf es bei der Nutzung zu achten gilt und, vor allem, wie der „tönende Bilderrahmen“ klingt, haben wir bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart am 15. Juli testen können.

Die gute Nachricht gleich vorweg: Der Symfonisk-Rahmen kommt de facto fertig montiert. Werkzeug ist demnach ebenso wenig vonnöten wie das Studium kryptischer Anleitungen. Das schont Nerven und die Beziehung. Dem Karton erst einmal entnommen, muss das Gerät rückseitig nur noch an das ausreichend lange Netzkabel gehängt werden, um einsatzfähig zu sein.

Etwas mehr Aufwand betreiben muss jedoch, wer den Sonos-Speaker nicht im Standbetrieb nutzen möchte, wofür zwei einklickbare Silikonkautschuk-Füße beiliegen, sondern ihn an die Wand hängt. Eine entsprechende Halterung samt Schraube liegt ebenfalls bei, bei einem Eigengewicht von mehr als fünf Kilo kommt man ums Bohren und Dübeln allerdings wohl nicht herum.

(Bild: Sebastian Räuchle)

Unschönes Anhängsel
Wie man den Rahmen aufstellt oder -hängt, also ob im Hoch- oder Querformat, obliegt dem eigenen Geschmack. Aussparungen an der Rückseite erlauben jedenfalls eine problemlose, versteckte Führung des Kabels zur einen oder anderen Seite - zumindest bis dieses den Rahmen verlässt, um dann unvermeidbar und eher unschön die Wand herunterzuhängen. Den Aufwand, das Kabel unter Putz zu verlegen, dürften sich nur wenige Bastler antun wollen.

Wandelbar
Zugutehalten muss man IKEA allerdings, dass das Stromkabel mit seiner textilen Ummantelung, soweit man das von einem Vertreter seiner Art überhaupt behaupten kann, durchaus schön anzusehen ist. Persönlich weniger gut, weil schnöde, gefällt uns das abstrakte „Malen nach Zahlen“-Muster, mit dem der Rahmen standardmäßig in wahlweise Schwarz oder Weiß ausgeliefert wird. IKEA hat diesbezüglich jedoch vorgesorgt und alternative Designs als Wechselrahmen in Aussicht gestellt.

Wie viele Fronten es zum Verkaufsstart geben wird und was diese kosten werden, bleibt abzuwarten. Die Möglichkeit, den smarten Lautsprecher mit wenigen Handgriffen mitunter wechselnden Vorlieben anzupassen, gefällt aber richtig gut, zumal dadurch gewährleistet wird, dass man sich auch nicht zu schnell daran sattsieht. 

Puristen können den Symfonisk-Speaker freilich auch ohne Front nutzen, das Dahinter - viel schwarzer Kunststoff, ein paar Schrauben sowie ein Hoch- und ein Tieftöner - ist allerdings weniger schmuck anzusehen als man das von manchen HiFi-Lautsprechern vielleicht gewohnt ist.

Steuerung per App
Die weitere Konfiguration gestaltet sich dann - relativ - problemlos: Einmal über die physische Taste am Rahmen eingeschaltet, was durch eine grün blinkende LED an der Vorderseite signalisiert wird, wird der Speaker mittels Sonos-App eingerichtet und übers eigene WLAN mit dem Internet verbunden. Die Kopplung per NFC mittels eines in die Jahre gekommenen Smartphones glückte im Test aus unerklärlichen Gründen zwar nicht, dafür jedoch mithilfe der alternativen Möglichkeit, über den Lautsprecher eine Art akustischen PIN-Code abzuspielen, der dann vom Mobiltelefon als solcher erkannt wurde.

Bassig, rund und warm
Über die App steht anschließend die gewohnte Palette an Musikquellen und -diensten zur Auswahl, um den Rahmen zum Klingen zu bringen. Der Sound ist typisch Sonos: relativ bassbetont, rund und warm. Die Snare in Breaking Benjamins „Angels Fall“ klingt dadurch jedenfalls knackig, der Bass in Celestes „Coco Blood“ wummert sich angenehm in die Magengegend vor und die trockenen Drums in „Our Pathetic Age“ von DJ Shadow machen angenehm Druck und „schieben“.

Klassik wie George Bizets „Carmen“ kann man mit dem IKEA-Rahmen auch hören, muss man aber mögen - das gelingt erst so richtig, als über den Equalizer der Sonos-App die Loudness-Funktion deaktiviert und der Bass etwas zurückgeschraubt wurde. Die Sorge, dass es dem nur sechs Zentimeter tiefen Gerät am nötigen Volumen fehlen könnte, erwiesen sich demnach als unbegründet. Im Gegensatz zur runden Symfonisk-Tischleuchte tönt der Rahmen konstruktionsbedingt allerdings deutlich gerichteter, klingt also weniger räumlich.

Doppelt tönt besser
Wer echten Stereo-Klang bevorzugt, kann übrigens zwei Rahmen miteinander - physisch per Stromkabel über eine entsprechende Ausgangsbuchse an der Rückseite - verbinden. Vorteil dieser Methode: Für beide Rahmen braucht es dann nur ein Stromkabel. Nachteil: Zusätzlich zum (in der Regel) senkrecht herunterhängenden Stromkabel gibt es dann noch eines, das waagrecht zwischen den beiden Rahmen verläuft, um den zweiten Rahmen mit Strom zu versorgen.

Derart lassen sich die Rahmen übrigens auch als rückseitige Satelliten eines Surround-Systems im Verbund mit etwa Sonos‘ Arc- oder Beam-Soundbar nutzen. Die von Sonos gewohnte Muti-Room-Funktionalität wird freilich ebenfalls geboten. iOS-Nutzer können zudem von Apples AirPlay 2 Gebrauch machen, um Musik von iPhone & Co. wiederzugeben. Bluetooth unterstützt der Rahmen dagegen leider nicht.

Was noch gut gefallen hat: Der Symfonisk ist nicht nur für laute, sondern auch für leise Töne zu haben, lässt sich die Lautstärke per App oder die physischen Tasten am Gerät selbst doch bis auf ein flüsterleises Niveau herunterregulieren. Etwaige Nachbarn dürften es danken, strahlt der Rahmen zumindest im aufgehängten Zustand über die Wand doch direkt zu ihnen ab.

Fazit: Schon die bisherigen „Früchte“ der Kooperation von IKEA mit Sonos wussten sowohl hinsichtlich ihres Designs und pfiffiger Details als auch ihres Klangs zu gefallen. Der Symfonisk-Rahmen macht da keine Ausnahme und vereint gekonnt Form und Funktion, wodurch sich der Lautsprecher, je nach Perspektive, vergleichsweise unauffällig oder als echter Blickfang in die Wohnlandschaft integrieren lässt. Dank der austauschbaren Fronten darf er zudem als durchaus nachhaltig bezeichnet werden. Der Preis von 179 Euro gleicht jenem der 2019 eingeführten Tischleuchte mit WiFi-Speaker und ist damit am oberen Ende der Symfonisk-Preisskala angesiedelt. Im Vergleich zum Sonos-Sortiment ist das aber nach wie vor günstig. Hier liegt der Einstiegspreis bei 179 Euro für den mobilen Sonos Roam. Wünschenswert wäre diesbezüglich aus unserer Sicht, wenn sich der Symfonisk-Rahmen auch „nackt“ oder gleich mit einem anderen als dem Standard-Design kaufen ließe.

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