Australier vor Gericht

DarkMarket: Ehepaar betrieb illegalen Handelsplatz

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30.06.2021 11:21

Ein australisches Ehepaar im Alter von 32 und 34 Jahren soll einen der größten illegalen Handelsplätze im Darknet betrieben haben. Jetzt wurde im rheinland-pfälzischen Trier Anklage gegen die beiden erhoben.

Laut einer Mitteilung der Landeszentralstelle Cybercrime der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz vom Dienstag sollen die Angeklagten mit weiteren, bisher nicht identifizierten Mittätern den Darknet-Marktplatz „DarkMarket“ betrieben haben, der bis zu seiner Abschaltung Anfang Jänner dieses Jahres rund 500.000 Nutzer sowie mehr als 2400 Verkäufer zählte und damit zu den größten illegalen Umschlagplätzen im Darknet zählte. Gehandelt wurde mit „illegalen Drogen aller Art, Falschgeld, gestohlenen oder gefälschten Kreditkarten, Schadsoftware und vielen weiteren illegalen Waren“, so Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer.

Während sich der Mann demnach als Administrator des Marktplatzes um die Freischaltung der Verkäufer kümmerte, die Tätigkeiten der Mittäter überwachte und diese für ihre Dienste bezahlte, war die Frau für das Design des Marktplatzes und die Schlichtung von Streitigkeiten zwischen den Verkäufern und deren Kunden zuständig. Das Paar war im Jänner während einer Europareise in Dänemark verhaftet worden und sitzt seither in Rheinland-Pfalz in Untersuchungshaft.

Mehr als 140 Millionen Euro umgesetzt
Die Bezahlung der auf „DarkMarket“ gehandelten illegalen Waren erfolgte auf elektronischen Geldbörsen (Wallets) der Angeklagten. Nach Einbehaltung einer Provision von zunächst vier und später fünf Prozent zahlte das Paar die Erlöse an die Verkäufer aus. Insgesamt wurden über den Marktplatz mindestens 320.000 Geschäfte abgewickelt und mehr als 4650 Bitcoin sowie 12.800 Monero, zwei der gängigsten Kryptowährungen, umgesetzt - was zum Zeitpunkt der Abschaltung des Marktplatzes einer Summe von mehr als 140 Millionen Euro entsprach.

Beihilfe zu mehr als 172.000 Drogen-Deals
In der auf Drogengeschäfte beschränkten Anklage wird dem Paar zur Last gelegt, zwischen Juli 2019 und Jänner 2021 insgesamt 1499 Verkäufer auf dem Marktplatz freigeschaltet und dadurch zu deren 172.562 Drogengeschäften Beihilfe geleistet zu haben. In 8791 der Fälle sei mit Betäubungsmitteln „in nicht geringer Menge“ gehandelt worden, hieß es. Zudem sollen die beiden aus Dänemark mehr als 1000 Tabletten des synthetischen Opiats Oxycodon eingeführt und dabei ein Butterfly-Messer mit sich geführt haben.

Die Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge mit Waffen ist der Mitteilung zufolge mit einer Mindeststrafe von fünf Jahren bedroht. Die Beihilfe zum Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge werde in jedem Einzelfall mit Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu elf Jahren und drei Monaten bestraft, hieß es.

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