Gefälschte Dokumente

„Führerscheintrick“ als Ausweg aus Kriegshölle

Ausland
21.07.2025 15:26

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine Ende Februar 2022 gilt im Land das Kriegsrecht. Wehrpflichtige Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land nur im Ausnahmefall verlassen. So einen Ausnahmefall stellen Lkw-Fahrer dar. Doch viele von ihnen dürften mit einem gefälschten Führerschein unterwegs sein. So wollen sich offenbar viele Männer dem Wehrdienst entziehen.

Wie bild.de berichtet, ist polnischen Grenzwächtern in den vergangenen Wochen dieser „Lkw-Trick“ häufiger aufgefallen. Vor allem junge Männer bedienen sich dem Vernehmen nach dieser Masche. Werden sie erwischt, droht ihnen neben einer Geldbuße auch ein mindestens 14-tägiger Arrest. Von der Front werden sie ebenso wenig verschont.

Doch nicht nur die Deserteure werden bestraft. Denn in einem der deutschen Zeitung vorliegenden vertraulichen Bericht der deutschen Sicherheitsbehörden heißt es: „Die ukrainischen Grenzbeamten haben die strikte Anweisung, wehrpflichtige Personen nicht ausreisen zu lassen, und werden bei den geringsten Verstößen an die Ostfront strafversetzt.“

Neben C-Schein auch Ausreisegenehmigung notwendig
Echte Lastwagenchauffeure erfüllen als Transporteure von Waffen, Medikamenten usw. als wichtige Helfer im Ukraine-Krieg. Aufgrund ihrer wichtigen Systemerhalterrolle müssen sie nicht zum Kriegsdienst. Allerdings reicht ein C-Führerschein allein nicht aus, die betroffenen Kraftfahrer müssen laut bild.de über eine behördliche Ausreisegenehmigung verfügen.

Polnische Grenzschützer kontrollieren einen Kleinbus.
Polnische Grenzschützer kontrollieren einen Kleinbus.(Bild: AFP/WOJTEK RADWANSKI)

Auch ein größerer Schmuggel von Blankoführerscheinen soll an der polnisch-ukrainischen Grenze aufgeflogen sein. Im April des heurigen Jahres entdeckten Grenzwachebeamte dem Bericht zufolge im Gepäcksraum eines ukrainischen Reisebusses eine Einkaufstasche voller Lebensmittel, in der sich auch 203 Blankoführerscheine mit dem Vermerk „Fahrzeugklasse C“ befanden. Die beiden Busfahrer wollen von dem Schmuggel nichts gewusst haben.

Die ukrainische Botschaft erklärte gegenüber bild.de, dass ihnen dieser Fund nicht bekannt sei. Zudem sei die illegale Flucht aus dem Kriegsland für wehrfähige Männer kein „Massenphänomen“. Allerdings hatte der ukrainische Grenzschutz erst Ende Mai bekannt gegeben, dass seit Kriegsbeginn im Februar 2022 etwa 49.000 wehrpflichtige Männer an der Ausreise gestoppt habe. 

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