Grazer Studie zeigt:

Trinkwasserbedarf gedeckt, Dürre bleibt Problem

Österreich
21.07.2025 14:38

Was die Wasserversorgung in Österreich betrifft, gibt es vorerst Entwarnung: Der Trinkwasserbedarf im Alpenraum ist derzeit noch gedeckt. Das zeigt eine mehrjährige Studie von Grazer Geologinnen und Geologen. Gleichzeitig sei der Klimawandel deutlich spürbar – etwa durch länger anhaltende Trockenphasen.

Ausbleibender Regen und steigender Wasserverbrauch durch menschliche Nutzung sind zum Dauerthema geworden. Besonders im Osten Österreichs führte die anhaltende Trockenheit heuer bereits zu Ernteausfällen. Sogar höhere Gebühren für das Befüllen privater Pools wurden zuletzt diskutiert.

Die Trinkwasserversorgung sei aber noch gesichert, betont das Forschungsteam der Universität Graz. „Übers Jahr gerechnet gewährleisten hochalpine Quellen eine ausreichende Versorgung. Der Klimawandel ist dennoch deutlich spürbar“, fasst Studienleiter Gerfried Winkler die Ergebnisse zusammen.

„Herbst wird immer trockener“
Der Hydrogeologe hat mit seinem Team die Abflussmengen von 27 ausgewählten Quellen in den österreichischen Alpen für den Zeitraum 1997 bis 2022 analysiert und mit Wetterdaten verglichen. Wärmere Winter haben dazu geführt, dass Wasserspeicher im Gebirge auch in dieser Jahreszeit gefüllt werden. Durch die früher einsetzende Schneeschmelze im Frühling entleeren sie sich über den Sommer allerdings schneller. „Der Herbst wird dann immer trockener“, resümiert Winkler.

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Der Herbst wird dann immer trockener.

Studienleiter Gerfried Winkler von der Uni Graz

„Generell gibt es häufiger Niedrigwasser, besonders in Karstregionen“, sagt Winkler. Diese sind vor allem inneralpin, etwa im Bereich des Toten Gebirges, vorhanden. Der vermehrte Abfluss des Wassers in den Wintermonaten dürfte der Stromgewinnung zugutekommen, während der Rückgang im Sommer langfristig zum Problem für die Trinkwasserversorgung und das ökologische Gleichgewicht werden könnte.

Ergebnisse werfen auch Fragen auf
Insbesondere in Trockenperioden sind die alpinen Quellen wesentlich für Österreichs Wasserversorgung. Wie sich der Klimawandel auf ihren Abfluss auswirkt, war vor der Studie weitgehend unbekannt. Einige Ergebnisse der Untersuchung werfen allerdings Fragen auf: „Die Entwicklungen in manchen hoch gelegenen, von Schnee beeinflussten Reservoirs stimmen nicht durchgängig mit den beobachteten Wettertrends überein. Das bedeutet, dass wir noch nicht alle relevanten Prozesse erfasst haben“, schließt Winkler.

Es brauche daher langjährige Datenreihen von Quellen und gute Kenntnisse über ihre Einzugsgebiete, um die zukünftige Wasserverfügbarkeit besser voraussagen zu können.

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