30% CO2-Reduktion

Voest will eine Milliarde für die Umwelt ausgeben

Wirtschaft
23.06.2021 06:02

Der Technologie- und Stahlriese voestalpine beschäftigt in Österreich an 30 Standorten 21.700 Mitarbeiter und setzt heuer weltweit mehr als zwölf Milliarden Euro um. Konzern-Chef Herbert Eibensteiner spricht im „Krone“-Interview über das Comeback nach der Krise und die Herausforderungen durch die bis 2030 geplante CO2-Reduktion um 30 Prozent. Dafür sollen etwa Elektroöfen die alten Hochöfen in Linz und Donawitz ersetzen.

„Krone“: Im Vorjahr gab es in der Krise elf Prozent Umsatzminus, auch in Österreich musste Personal abgebaut werden. Läuft jetzt wieder alles normal?
Herbert Eibensteiner: Wir sind sehr gut ausgelastet, vor allem im Flachstahlbereich in Linz oder bei den Schienen in Donawitz. Auch beim Draht und den Profilen läuft es wieder besser, der Öl- und Gasbereich normalisiert sich. Nur der Flugzeugbau wird sich erst gegen Ende 2022 erholen. Aber einen weiteren Personalabbau schließe ich aus. Im Herbst nehmen wir wieder 300 Lehrlinge auf, wir bieten um die 50 verschiedene Berufe an!

Wirkt sich die Verteuerung bei den Rohstoffen aus?
Weil die Konjunktur angesprungen ist, stieg die Nachfrage bei Erzen, Kohle, Legierungen. Aber wir konnten die höheren Preise an die Kunden weitergeben.

Spüren Sie Verzögerungen in den Lieferketten?
Unsere Kunden in der Automobilindustrie haben Stillstände wegen fehlender Chips. Das trifft uns indirekt, soll sich aber im zweiten Halbjahr wieder bessern.

Die voestalpine ist mit zwölf Millionen Tonnen im Jahr der größte Verursacher von CO2 in der Industrie.
Wir arbeiten mit unserem Projekt „Greentec Steel“ daran, bis 2030 die Emissionen um 30 Prozent zu reduzieren und bis 2050 völlig CO2-neutral zu produzieren. Schon heuer werden wir für Zertifikate 150 Millionen Euro ausgeben.

Wie wollen Sie die Ziele erreichen, und was kostet das?
Wir müssten in dieser Dekade eine Milliarde Euro investieren, um unsere Hochöfen auf eine Elektro-Technologie umzustellen. Bis 2030 würden zwei unserer fünf Hochöfen in Linz und Donawitz wegfallen. Unser Strombedarf wird daher steigen, dafür brauchen wir stärkere Netze und mehr grüne Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen in Österreich.

Wie viel investiert die voestalpine normalerweise?
Auch im Corona-Jahr waren es 650 Millionen Euro, davon 400 Millionen in Österreich. Nächstes Jahr geht unser neues Edelstahlwerk in Kapfenberg in Betrieb.

Porträt von Manfred Schumi
Manfred Schumi
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