Mindgeek-Eigentümer

Oberösterreicher soll der „Pornhub-Kaiser“ sein

Web
24.05.2021 13:36

Pornhub ist eine der bekanntesten Marken im Pornogeschäft. Nach eigenen Angaben besuchen rund 130 Millionen Menschen die Website. Pro Tag. Doch wer tatsächlich hinter dem Portal bzw. dessen Eigentümer Mindgeek steckt, war bislang ein Rätsel. Nun soll es eine Spur geben. Sie führt nach Oberösterreich, wo der Mehrheitseigentümer des weltweiten Porno-Imperiums leben soll.

Offiziell betrieben wird Pornhub laut einem Bericht des britischen Online-Magazins „Tortoise Media“ und der heimischen Rechercheplattform „Dossier“ von einer Firma auf Zypern, die wiederum zu einem ganzen Konglomerat von mehr als 100 Porno-Websites, -Produktionsfirmen und -Marken gehört. Hinter all dem steht ein Konzern, der nach außen hin rein gar nichts mit Erwachsenenunterhaltung zu tun haben scheint: Mindgeek. Auf seiner Website beschreibe sich das Unternehmen als „führende IT-Firma mit Expertisen in Big Data und Suchmaschinenmarketing“. Wer dahinter stehe, sei bislang ein wohl gehütetes Geheimnis geblieben.

Spur nach Ansfelden
Möglich mache dies ein „weitverzweigtes Firmennetz“, „das über Kontinente und bis in Steuerparadise reicht“, so „Dossier“. Und offenbar auch bis nach Österreich, genauer gesagt ins oberösterreichische Ansfelden. Hier soll Bernd B. leben. Der 52-Jährige soll mit mehr als 50 Prozent der Firmenanteile der geschätzt rund 1,4 Milliarden Euro schwere Mehrheitseigentümer von Mindgeek sein. Das geht dem Bericht nach aus Aussagen der beiden Mindgeek-Geschäftsführer David Marmorstein Tassillo und Feran Antoon vor dem kanadischen Parlament hervor.

B. soll demnach nach dem Besuch der Landwirtschaftsschule einen Abschluss an der Chicago Business School gemacht haben. Schon in jungen Jahren dürfte er bei den Unternehmensberatern von McKinsey gearbeitet haben, bei der Investmentfirma Goldman Sachs in New York City sei er Partner gewesen. Es folgten Stationen in Frankfurt, Hongkong und London - was er dort genau gemacht habe, bleibe ungewiss, heißt es.

Mit dem Start des Pornoportals Redtube.com im Jahr 2006 soll der Bauernsohn, der im Hochsommer nach wie vor zum Weizendreschen kommen soll, dann jedoch erstmals in die Pornoindustrie investiert und der Firma mit Sitz in Wien frisches Geld geliehen haben.

Noch viele Fragen offen
In einem von einem Mitbewerber angestrengten Gerichtsverfahren wird B. 2011 laut Bericht als „Executive Officer“ des Redtube-Mutterkonzerns Manwin genannt. 2013 wird das Unternehmen umbenannt und heißt fortan: Mindgeek. „Wie es dazu kam, dass er heute der klandestine Mehrheitseigentümer von Mindgeek ist, muss offen bleiben“, schreibt „Dossier“.

Unbeantwortet bleibt demnach vorerst auch, ob die Spur des Mindgeek-Firmengeflechts bei B. endet oder er „lediglich ein großes Rädchen in der Welt der Pornoseiten“ ist? „Dossier“ dazu: „Hat er wiederum finanzkräftige Hinterleute, die im Verborgenen agieren?“ B. selbst hat gegenüber den beiden Medien bisher jede Stellungnahme abgelehnt.

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